Morddrohung an CDU-Spitzenkandidat Mohring - LKA ermittelt
Das Wichtigste in Kürze
- Nach einer Morddrohung gegen den CDU-Spitzenkandidaten Mike Mohring hat das Thüringer Landeskriminalamt (LKA) die Ermittlungen übernommen.
Das sagte eine LKA-Sprecherin am Donnerstag auf Anfrage. Wegen der laufenden Verfahren wollte die Behörde zunächst keine weiteren Details nennen.
Die Morddrohung gegen Mohring war bei der CDU per Postkarte eingegangen. Thüringens CDU-Generalsekretär Raymond Walk ging davon aus, dass sie indirekt Bezug auf den Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU) nimmt. Zuvor hatte die «Bild» darüber berichtet. Auf der Karte steht, Mohring sei «Nummer zwei, die demnächst einen Kopfschuss» erhalte.
Lübcke war am 2. Juni auf der Terrasse seines Hauses mit einem Kopfschuss getötet worden. Der Generalbundesanwalt geht von einem rechtsextremen Hintergrund aus. Der 45-jährige Stephan E. hatte die Tat zunächst gestanden, später aber sein Geständnis widerrufen.
Walk sagte, diese Drohung habe eine neue Qualität, die CDU nehme sie sehr ernst. Aufgrund des Inhalts der handschriftlich verfassten Karte vermutet er Bezüge zur Reichsbürgerszene. Auf der Postkarte wird Mohring unter anderem heftig wegen seines christlichen Glaubens angegriffen. Ausserdem wird die Bundesrepublik Deutschland als «Unrechtsstaat» bezeichnet.
Unterdessen kündigte Mohring an, sich nicht von der Drohung einschüchtern zu lassen. «Mike Mohring hat sich dazu entschieden, weiter zu machen wie bisher», sagte Walk. Der CDU-Fraktions- und Landesparteichef Mohring befindet sich derzeit in der heissen Phase des Wahlkampfes. In Thüringen wird am 27. Oktober ein neuer Landtag gewählt. Laut Walk wurden Schutzmassnahmen der Polizei für den Politiker verstärkt.