Im Flüchtlingslager Moria auf der Insel Lesbos ist zum zweiten Mal ein Feuer ausgebrochen. Die Polizei setzt Tränengas gegen jugendliche Flüchtlinge ein.
Flüchtlingslager Moria Lesbos
Im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos sind mehrere Brände ausgebrochen. Migranten versuchen sich und ihre Habseligkeiten in Sicherheit zu bringen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Migrantenlager von Moria ist es erneut zu einem Brand gekommen.
  • Minderjährige Flüchtlinge wurden aus dem Lager evakuiert.
  • Die Polizei stoppte jugendliche Migranten mit Tränengas.
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Die ersten Massnahmen zur Unterbringung von Menschen nach dem Grossbrand im Migrantenlager von Moria sind angelaufen. 165 unbegleitete Minderjährige wurden an Bord eines Flugzeugs von Lesbos zur griechischen Hafenstadt Thessaloniki gebracht. Weitere 240 Minderjährige sollten noch am Donnerstag folgen, berichtete der staatliche Rundfunk (ERT).

Die Feuerwehr konnte in der Nacht zum Donnerstag mehrere kleinere neue Brände löschen. Die Feuer hätten übrig gebliebene unbeschädigte Zelte und andere provisorische Unterkünfte von Moria zerstört, berichtete das Staatsfernsehen.

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In der Nacht zum Mittwoch waren in Griechenlands grösstem Flüchtlingslager mehrere Feuer nahezu zeitgleich ausgebrochen. - dpa

Tausende Menschen verbrachten die erste Nacht nach dem Grossbrand auf den Strassen rund um das Lager Moria. Die Polizei stoppte unter Einsatz von Tränengas einige jugendliche Migranten. Diese versuchten, in die Hauptstadt der Insel zu kommen, wie das Staatsfernsehen berichtete. Zuvor hatten einige Migranten die Polizei mit Steinen angegriffen.

35 Migranten positiv auf Corona getestet

Zu gross ist die Angst eines unkontrollierbaren Ausbruchs der Corona-Epidemie. 35 Migranten waren positiv auf das Virus getestet worden. Sie sind im Gefolge des Grossbrandes untergetaucht und könnten Tausende andere Menschen anstecken. Die Polizei habe nur acht von ihnen aufgreifen können, teilte die Regierung mit.

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Kinder im Flüchtlingscamp von Moria auf Lesbos. - dpa

Eine Fähre, die «Blue Star Chios», wurde am Donnerstagvormittag in einem Hafen im Westen der Insel erwartet. Dieses Schiff soll rund 1000 Migranten aufnehmen. Andere Migranten sollen in den nächsten Tagen von zwei Schiffen der griechischen Kriegsmarine aufgenommen werden.

Nach wie vor gibt es keine offiziellen Angaben zur genauen Anzahl der Menschen, die durch den Brand obdachlos geworden sind. Zuletzt lebten in und um das Camp von Moria rund 12'500 Menschen.

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