Russland will nach eigenen Angaben keinen Druck auf andere Länder machen, geflohene Wehrdienstverweigerer auszuliefern.
Flucht aus Russland
Autos und Busse stehen an der russisch-finnischen Grenze Schlange. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach der Ankündigung der Teilmobilmachung verliessen tausende Russen das Land.
  • Viele der Kriegsdienstverweigerer fanden in Kasachstan oder Georgien Asyl.
  • Russland sagte nun, es werde keinen Druck auf diese Länder zu Auslieferungen ausüben.
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Russland will keinen Druck auf andere Länder ausüben, damit diese russische Kriegsflüchtlinge zur Rückreise in ihre Heimat zwingen. Das russische Verteidigungsministerium habe nicht vor, Appelle an die Behörden dieser Staaten «bezüglich einer angeblich erzwungenen Rückkehr»zu richten. Das teilte die Behörde am Dienstag in Moskau mit.

Zehntausende Russen haben seit der Ankündigung der Teilmobilmachung von Reservisten vor knapp einer Woche das Land verlassen. Allein in die Ex-Sowjetrepublik Kasachstan in Zentralasien reisten nach Angaben der dortigen Migrationsbehörde seit dem 21. September fast 100'000 russische Staatsbürger ein.

Der kasachische Innenminister Marat Achmetschanow erklärte, sein Land werde russische Kriegsdienstverweigerer nicht ausliefern. Es sei denn, sie seien international zur Fahndung ausgeschrieben. Auch in die Südkaukasus-Republik Georgien versuchten Tausende Russen zu gelangen. An der Grenze stauten sich rund 5000 Fahrzeuge.

300'000 Reservisten aufgeboten

Russlands Präsident Wladimir Putin will offiziellen Angaben zufolge rund 300'000 Reservisten einziehen lassen. So soll ungeachtet jüngster Niederlagen der russischen Armee in der Ukraine wohl gewährleistet werden, besetzte Gebiete halten zu können. Die Teilmobilmachung hat bei vielen Russen Panik ausgelöst.

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