Moskau: Syrer sollen selbst über Zukunft Syriens bestimmen
Russland betont, dass die Syrer selbst über die Zukunft ihres Landes bestimmen sollen. Moskau ruft zum Schutz der orthodox-christlichen Minderheit auf.
Nach dem Umsturz in Syrien hat das russische Aussenministerium alle Kräfte in dem nahöstlichen Land zum Dialog aufgerufen. Es ist die zweite offizielle Erklärung des Ministeriums in Moskau binnen weniger Tage – und sie enthält eine Anerkennung der neuen Machtverhältnisse in Syrien. Die neue Führung wird aufgefordert, ihre Versprechen zu halten, für öffentliche Ordnung zu sorgen und interne Abrechnungen zu unterbinden. Die orthodox-christliche Minderheit müsse geschützt werden, heisst es.
Bislang war Russland neben dem Iran Schutzmacht des Gewaltherrschers Baschar al-Assad gewesen. Der Kreml wurde aber ebenso wie Assad vom raschen Vordringen der islamistischen Rebellen überrascht und flog ihn ins Exil nach Moskau aus, als die Hauptstadt Damaskus erobert wurde.
Keine Angaben zu russischen Militärbasen in Syrien
«Für Russland ist es wichtig, dass die Syrer selbst über die Zukunft Syriens bestimmen», schreibt das Aussenministerium. Diese positive Botschaft lässt sich zugleich als Mahnung an andere lesen, sich nicht in Syrien einzumischen. Für sich selbst formuliert Russland: «Wir sind überzeugt, dass die Beziehungen aus Freundschaft und gegenseitiger Achtung, die sich zwischen unseren Völkern über die Jahrzehnte ergeben haben, sich konstruktiv weiterentwickeln werden.»
Zur Frage von Verbleib oder Abzug der russischen Militärbasen in Syrien äusserte sich das Aussenministerium nicht.