Moskau: Westen zieht mit Waffen Ukraine-Krieg in die Länge
Russland wirft dem Westen vor, den Ukraine-Krieg mit Waffenlieferungen in die Länge zu ziehen. Es werde ein Kampf «bis zum letzten Ukrainer» provoziert.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland zufolge zieht der Westen den Krieg in der Ukraine in die Länge.
- Westliche Länder beliefern die Ukraine mit Waffen.
- Somit werde laut Moskau ein Kampf «bis zum letzten Ukrainer» provoziert.
Russland hat dem Westen vorgeworfen, mit weiteren Waffenlieferungen an die Ukraine den Ukraine-Krieg in die Länge zu ziehen. «Die USA und die von ihnen kontrollierten westlichen Länder tun alles, um die militärische Spezial-Operation zu verzögern.» Dies sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu nach Angaben der Agentur Interfax am Dienstag in Moskau.
«Der wachsende Umfang ausländischer Waffenlieferungen zeigt ihre Absicht, das Kiewer Regime zum Kampf »bis zum letzten Ukrainer«zu provozieren.»
Moskau nennt den seit mehr als sieben Wochen laufenden russischen Angriffskrieg auf das Nachbarland nur «militärische Spezial-Operation». Zugleich kündigte Schoigu an, die Streitkräfte würden «ihren Plan zur Befreiung der Volksrepubliken Donezk und Luhansk konsequent erfüllen».
In diesen Gebieten hatten prorussische Separatisten Volksrepubliken ausgerufen. Zu ihrer Unterstützung befahl Kremlchef Wladimir Putin am 24. Februar den Angriff.
Ukraine-Krieg: Verteidigungsminister äussert sich nicht zu Offensive im Osten
Im Gegensatz zu Aussenminister Sergej Lawrow äusserte sich Schoigu nicht konkret zur angekündigten russischen Offensive im Osten der Ukraine. Lawrow hatte zuvor im indischen Fernsehen davon gesprochen, dass die nächste Phase der «Spezial-Operation» begonnen habe. Die Ukraine behauptet, dass der Grossangriff im Osten seit Montag läuft.
Kremlsprecher Dmitri Peskow verwies bei einer Frage nach möglichen Todesopfern beim Untergang des russischen Kriegsschiffs «Moskwa» («Moskau») auf das Verteidigungsministerium. Dieses war vergangene Woche im Schwarzen Meer gesunken. Peskow war in einer Pressekonferenz auf Schreiben von Angehörigen hingewiesen worden. Diese konnten keinen Kontakt zu ihren Söhnen aufnehmen, die Besatzungsmitglieder auf der «Moskwa» seien.
Das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte war am Donnerstag gesunken. Nach Darstellung Kiews wurde der Raketenkreuzer von zwei Neptun-Raketen getroffen.
Russland behauptet, das Schiff sei durch die Detonation von Munition an Bord in Brand geraten und dann untergegangen. Zu möglichen Opfern gibt es keine offiziellen Angaben. Nach russischer Darstellung wurde die Besatzung von mehreren Hundert Mann in Sicherheit gebracht.