Moskauer Bürgermeister fordert von Senioren: Zuhause bleiben oder in die Datsche

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Russland,

Zuhause bleiben oder in die Datsche aufs Land fahren - das hat der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin wegen der Coronavirus-Pandemie allen Bürgern über 65 Jahren verordnet.

Sobjanin (l.) und Putin
Sobjanin (l.) und Putin - POOL/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Koordinator von Russlands Massnahmen ordnet Ausgangsbeschränkung bis 14. April an.

Die älteren Moskauer sowie chronisch Kranke müssten ab Donnerstag bis zum 14. April daheim bleiben, erläuterte Sobjanin am Montag in einem Video auf seiner Website. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow beeilte sich klarzustellen, dass dies nicht für Russlands 67 Jahre alten Staatschef Wladimir Putin gilt.

Sobjanin koordiniert Russlands Massnahmen gegen die Pandemie. Damit Senioren in den Städten nicht die Decke auf den Kopf fällt, riet der Moskauer Bürgermeister: «Das Beste, was man machen kann, ist zu seiner Datsche zu fahren, besonders weil es warm zu werden verspricht.» Viele Städter in Russland besitzen solche kleinen, schlichten Häuser mit Garten auf dem Land, um dort ihre Wochenenden und Ferien zu verbringen.

Nur Einkäufe und der Gang zur Apotheke seien ansonsten gestattet, informierte Sobjanin die Senioren. Zur Arbeit gehen dürften nur ältere Menschen, deren Tätigkeit für das Funktionieren von Behörden und Unternehmen unerlässlich sei.

Ob den Senioren Strafen drohen, wenn sie dennoch einfach so nach draussen gehen, sagte Sobjanin nicht. Er sagte ihnen hingegen 4000 Rubel (46 Euro) als Entschädigung zu, wenn sie sich an die Ausgangsbeschränkungen hielten. Junge Menschen rief der Politiker auf, allein lebenden Senioren zu helfen, den persönlichen Kontakt mit der Covid-19-Risikogruppe jedoch zu vermeiden.

Kreml-Sprecher Peskow sagte bei einer Pressekonferenz, Putin gehöre zu den über 65 Jahre alten Menschen in Moskau, für die Ausnahmen gelten. «Arbeit bleibt Arbeit, umso mehr die des Präsidenten», sagte der Sprecher des Staatschefs.

In Russland wurden bislang 438 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus registriert, die meisten davon in der Hauptstadt Moskau, die mit mehr als zwölf Millionen Einwohnern die grösste Stadt des riesigen Landes ist. Ein infizierter Patient starb, nach Behördenangaben aber nicht am Coronavirus. Anders als viele andere Länder in Europa und Asien wurden in Russland bislang keine Ausgangsbeschränkungen beschlossen.

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