Musiker Wolfgang Ambros legt sich mit FPÖ an
Der österreichische Musiker Wolfang Ambos teilt gegen die rechtspopulistische FPÖ und Sebastian Kurz aus. Zahlreiche Kollegen und Fans stehen dabei hinter ihm.
Das Wichtigste in Kürze
- Wolfgang Ambros kritisiert die FPÖ und den österreichischen Kanzler Sebastian Kurz.
- Seine Kollegen und Fans stehen hinter ihm und starten eine Kampagne.
Eine Solidaritätsaktion nach verbalen Attacken der rechtspopulistischen FPÖ hat dem österreichischen Liedermacher Wolfgang Ambros mit einem Oldie zu Platz eins in den österreichischen Charts verholfen. «Schifoan» von 1976 – für viele die heimliche Hymne der wintersportbegeisterten Alpenrepublik – kletterte in den iTunes-Charts im Internet ganz nach oben, wie österreichische Medien am Freitag berichteten. Anlass des Ambros-Revivals: Der streitbare 66-jährige Wiener hatte in einem Interview mit der «Süddeutschen Zeitung» gegen die FPÖ ausgeteilt, woraufhin die Rechtspopulisten zurückkeilten – ein Schuss der offenbar nach hinten losging.
«Abgehalfterter Musiker»
Ambros hatte in dem Interview mit der «SZ» vom Montag «viele braune Haufen in der FPÖ» verortet. «Mir wird Angst und Bange, wenn ich daran denke, was die österreichische Regierung in den nächsten drei Jahren noch so alles anstellen wird», sagte der Musiker mit Blick auf die Koalitionsregierung aus konservativer ÖVP und FPÖ. Angesichts zahlreicher rechtspopulistischer Auswüchse des Regierungspartners warf der Urvater des Austropos Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zudem vor, «skandalöse Aussagen der FPÖ unkommentiert» zu lassen. «Der schweigt immer, wenn es unangenehm wird», sagte Ambros mit Blick auf den Regierungschef.
FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker bezeichnete Ambros daraufhin als «abgehalfterten Musiker», der wie andere «Systemgünstlinge» um seine Rente bange. Ambros Manager reagierte in einem offenen Brief an FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache auf die Attacken, wie die Nachrichtenagentur APA berichtete. Durch das «politische Wirken Ihresgleichen» würden «Hass und Hetze einen Aufschwung erleben», zitierte APA den Manager, der auch von wüsten Beschimpfungen gegen den Musiker berichtete.
Ambros habe in den vergangenen knapp 50 Jahren keinerlei staatliche Zuschüsse erhalten, finanziere aber mit seinen Einnahmen aus jährlich dutzenden meist ausverkauften Auftritten «gezwungenermassen» auch «Leute wie Sie und Ihresgleichen», schrieb der Manager weiter. Auch von Künstlerkollegen erhielt Ambros Unterstützung.
Medienberichten zufolge starteten Ambros-Fans in sozialen Netzwerken eine Solidaritätskampagne, die «Schifoan» durch möglichst viele Downloads im Netz an die Spitze der Hitparade katapultieren sollte. Das Ziel wurde laut APA am Donnerstagnachmittag erreicht.