Mysteriöser Armbrust Fall mit fünf Toten

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DPA, Antun Boskovic

Deutschland,

Drei Tote in Passau, zwei Leichen in Niedersachsen: Der Fall wirft viele Fragen auf und rückt mit der Armbrust ein nicht alltägliches Sportgerät in den Fokus.

Armbrust Fall – Leichenfund in Wittingen
Ein Polizeiauto fährt in Wittingen an einem Haus vorbei, dessen Eingang mit Absperrband gesichert ist. Im Zusammenhang mit dem Passauer Armbrust-Fall haben Ermittler zwei Leichen in Niedersachsen gefunden. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Deutschland stellt ein Fall mit fünf Toten die Polizei vor ein Rätsel.
  • Die Leichen wurden in zwei verschiedenen Ortschaften entdeckt.
  • Drei Personen starben durch Armbrust-Pfeile.

Es ist ein gruseliges Szenario: In einer einsam gelegenen Pension in Passau finden Mitarbeiter drei Leichen in einem Gästezimmer. Dann entdecken Ermittler in der Wohnung einer der Toten in Niedersachsen zwei weitere leblose Frauen. Die drei Pensionsgäste in Passau starben offenbar durch Pfeile. Die Polizei stellt drei Armbrüste sicher.

Informationen zu den Todesumständen der beiden Frauen im niedersächsischen Wittingen gibt es zunächst nicht. Dort finden die Beamten den Angaben nach aber keine Armbrüste und Pfeile. Viele Fragen sind in diesem mysteriösen Fall noch offen.

In der Passauer Pension ist bereits am Sonntag schon wieder so etwas wie Alltag eingekehrt. Doch in Wittingen läuft am Montag die Arbeit der Polizei auf Hochtouren. Das Fachwerkhaus, in dem die Leichen gefunden wurden, ist mit einem Flatterband abgesperrt.

Tötungen mit Armbrust Passau
Blick durch das Geländer einer Brücke über die Ilz auf die Pension in Passau, wo drei Personen durch Pfeile einer Armbrust starben.. - dpa

Pfeile in Herz und Hals

Bei einer der beiden toten Frauen handelt es sich vermutlich um die Lebenspartnerin einer tot in Passau entdeckten 30-Jährigen. Das sagt ein Polizeisprecher. Diese soll Anwohnern zufolge Lehrerin und stets auffällig schwarz gekleidet gewesen sein.

Was sich in der Pension und in der Wohnung abgespielt haben könnte, liegt noch im Dunkeln. Laut dem vorläufigen Obduktionsbericht der Leichen wurde das Paar im Bett durch je einen Schuss ins Herz getötet. Bei der Frau, die auf dem Boden lag war ein Schuss in den Hals sofort tödlich.

Bei keiner der drei Leichen gebe es Kampf- oder Abwehrspuren, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Zudem seien in dem Pensionszimmer zwei Testamente gefunden worden, die von den beiden im Bett liegenden Personen stammten.

Armbrust Fall  Wittingen
Bestatter schieben vor einem Haus in Wittingen einen Sarg in einen Leichenwagen. - dpa

Immer wieder Mordfälle mit der Armbrust

Der rätselhafte Tod der fünf Menschen rückt auch allgemein die Armbrust in den Fokus. Mordfälle mit dem Sportgerät gibt es immer wieder. Rund 3000 deutsche Schützenvereine betreiben Armbrustschiessen.

Ab dem 18. Lebensjahr können Armbrüste frei erworben werden. «Erwerb und Besitz sowie Führen von Armbrüsten sind nach dem Waffengesetz erlaubnisfrei», teilt auch ein Sprecher des bayerischen Innenministeriums mit.

Einfache Freizeit-Armbrüste gebe es ab 100 Euro. Der professionelle Armbrustsport dagegen ist nicht billig: Ein solches Gerät koste zwischen 6000 und 8000 Euro. Zur Jagd ist die Armbrust in Deutschland nicht erlaubt.

Ob auch die toten Frauen oder der Mann Schützen waren oder ob sie die Armbrüste eigens kauften, ist noch unklar.

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