Nach Entspannung im Handelskrieg: Huawei wieder auf Kurs

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Deutschland,

Spionage-Vorwürfe und Anti-China-Rhetorik der US-Administration hat am guten Ruf des chinesischen Netzwerkausrüsters Huawei so einige Kratzer hinterlassen. Ein hochrangiger Huawei-Manager zeigt sich nun demonstrativ gut gelaunt.

Der chinesische Technologiekonzern Huawei sieht sich wieder auf Kurs. Foto: Mark Schiefelbein/AP
Der chinesische Technologiekonzern Huawei sieht sich wieder auf Kurs. Foto: Mark Schiefelbein/AP - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach einer Verkaufsdelle wegen US-Sanktionen ist der chinesische Technologiekonzern Huawei in Deutschland nach eigener Darstellung wieder auf Kurs.

«Es gab einen Rückschlag am Markt, der Kunde hat gezögert, aber der Markt hat sich wieder erholt», sagte der Vizechef von Huawei Deutschland, David Wang, in Düsseldorf mit Blick auf den Smartphone-Absatz in Europa und Deutschland. Die Verkäufe hätten in den vergangenen Wochen «wesentlich» angezogen.

Im Mai hatten die USA die Firma auf eine schwarze Liste gesetzt und US-Firmen Geschäfte mit Huawei erschwert. Das hätte möglicherweise auch den Bezug von Google-Software erschwert, die Huawei bislang für seine Smartphones nutzt. Später lockerte Washington die Zügel etwas. Dies wurde als Entwarnung gewertet für die Handy-Versorgung durch Google mit neuen Android-Versionen. Manager Wang betonte, dass es keine Probleme gebe und dass Kunden sich keine Sorgen machen müssten. «Alle Apps können wie üblich Android nutzen und bekommen weiterhin Sicherheits-Updates.»

Huawei hat in Deutschland nach eigenen Angaben 2600 Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr machte der Konzern hierzulande einen Umsatz von umgerechnet 2,4 Milliarden US-Dollar (2,1 Milliarden Euro) - vor allem durch Smartphone-Verkäufe und die Ausstattung von Netzwerken.

Der chinesische Konzern wird nach Branchenschätzungen eine grosse Rolle spielen beim Mobilfunkausbau für den ultraschnellen Standard 5G - als Netzwerkausstatter ist Huawei globaler Marktführer. Konkurrenten sind Ericsson und Nokia. Man habe weltweit 54 Verträge für 5G-Netzwerke abgeschlossen, die Hälfte davon in Europa - etwa in Grossbritannien, Spanien und der Schweiz, sagte Wang. Im Rahmen dieser Verträge seien bereits 150 000 5G-Stationen ausgeliefert worden. «Wir sind fest davon überzeugt, dass Huawei zu einer besseren 5G-Umgebung beitragen kann.»

Angaben zu Deutschland machte Wang nicht - er verwies darauf, dass solche Publikationen Sache der Kunden sei, also der Netzbetreiber. Bisher haben alle deutschen Netzbetreiber Huawei-Technologie verbaut. Und zukünftig? Wohl auch. Vodafone zumindest bestätigte am Dienstag, dass man bei den Antennen neben Ericsson weiter auf Huawei setze. «Wir haben seit Jahren eine Zwei-Lieferanten-Strategie», sagte der Technikchef von Vodafone Deutschland, Gerhard Mack, bei einer separaten Veranstaltung in Düsseldorf. «Auch für den Rollout der 5G-Technik, die Verträge sind langjährige und beschlossen.» Im Daten-Kernnetz (Mobile Packet Core) setze man auf Ericsson und in dem Sprach-Kernnetz (Voice Core) auf Nokia, so der Vodafone-Manager.

Die USA werfen China Spionage über staatlich gelenkte Industrieunternehmen vor. Nach Darstellung von US-Präsident Donald Trump könnte Huawei in solch eine Praxis von Peking eingebunden sein. Die Firma aus Shenzhen bei Hongkong hat entsprechende Vorwürfe stets kategorisch zurückgewiesen. Deutschland-Vizechef Wang wies am Dienstag darauf hin, dass sich seine Firma in ihrer 30-jährigen Geschichte nichts habe zuschulden kommen lassen. «Wir haben eine 100-prozentig weisse Weste in puncto Sicherheit.» Auch zukünftig werde man stark in Sicherheit investieren.

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