Nach Julens Tod spricht jetzt der Besitzer des Brunnens
Das Wichtigste in Kürze
- Vor zwei Wochen wurde der Tod Julens (†2) offiziell bestätigt.
- Den Besitzer des Brunnens plagen enorme Schuldgefühle.
Fast zwei Wochen lang hatten Rettungsteams aus ganz Europa nach dem zweijährigen Julen gesucht. Am 13. Januar war er beim Picknick mit seiner Familie in einen 107 Meter tiefen und nur 25 Zentimeter breiten Brunnenschacht gestürzt. Die rund 300 Helfer konnten ihn nur noch tot bergen.
Die spanische Polizei hatte den Fund auf Twitter kommuniziert: «Leider haben wir es trotz aller Bemühungen so vieler Menschen nicht geschafft... Ruhe in Frieden Julen.»
Kein Wasser – und keine Genehmigung
Zum ersten Mal hat sich nun der Besitzer des Brunnens, der unglücklicherweise der Ehemann der Cousine von Julens Vater José Rossello (29) ist, zum tragischen Fall geäussert. Er hatte – wie auch viele andere Spanier – auf seinem Grundstück nach Wasser bohren wollen. Die jedoch ohne Genehmigung und ohne Erfolg.
Julens Onkel zweiten Grades schwört, er habe das Loch mit einem schweren Stein zugedeckt. Den Medien zeigte er die beiden Steine sogar. «Es wäre mir nie in den Sinn gekommen, dass ein Kind im Loch verschwinden könnte.» Er habe befürchtet, dass jemand aus Versehen ins Loch treten und sich den Fuss verletzen könnte.
«Habe doch niemanden getötet!»
Die Schreie des Buben würden ihn noch immer verfolgen.
«Wir sind am Boden zerstört. Wir müssen jeden Tag mit dieser Tragödie leben und nun auch mit diesen Vorwürfen. Ich habe doch niemanden getötet!»
Auch gegen den Erbauer des Brunnens wird jetzt wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Doch auch dieser gibt an, das Loch mit einem 15 Kilo schweren Stein abgedeckt zu haben. Dieser sei aber offensichtlich vom Grundstücksbesitzer bei Seite geschoben worden.
Die beiden – der Onkel und der Bauarbeiter – müssen gemäss der spanischen Tageszeitung «El Mundo» mit Haftstrafen von bis zu vier Jahren rechnen. Ausserdem müssen die beiden wohl für die horrenden Rettungskosten aufkommen.