Nach Nawalny-Vergiftung: Russland zum Dialog mit Deutschland bereit
Die Vergiftung an Kreml-Kritiker Alexej Nawalny hat die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland verschärft. Nun ist Russland zum Dialog bereit.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Kreml-Kritiker Alexej Nawalny wurde nach seiner Vergiftung in Berlin behandelt.
- Der Fall hat die Spannungen zwischen Russland und Deutschland weiter verschärft.
- Präsident Putin hat Kanzlerin Merkel nun ein Gesprächsangebot gemacht.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat Deutschland nach der Vergiftung des russischen Regierungskritikers Alexej Nawalny ein Gesprächsangebot gemacht. Russland sei zu einem Dialog bereit, schrieb der Kremlchef in einem Telegramm an Kanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Das teilte der Kreml am Samstag in Moskau mit. Man sei bereit, über aktuelle Themen zwischen beiden Ländern zu sprechen, aber auch über internationale.
Der Fall Nawalny hat die Spannungen in den deutsch-russischen Beziehungen noch einmal verschärft. Merkel hatte den Oppositionellen in der Berliner Universitätsklinik Charité besucht und Russland wiederholt zur Aufklärung aufgefordert.
Moskau wiederum rief Berlin zur Zusammenarbeit auf. Besonders verärgert reagierte Russland über Aussenminister Heiko Maas (SPD). Dieser hatte vor der UN-Vollversammlung gesagt, der Fall könne nicht folgenlos bleiben.
Nawalny war am 20. August während eines Inlandsflugs in Russland zusammengebrochen. Nach einer Notlandung in der sibirischen Stadt Omsk wurde er zur weiteren Behandlung nach Berlin gebracht.
Der 44-Jährige hat das Krankenhaus mittlerweile verlassen und macht in der deutschen Hauptstadt eine Reha-Massnahme. Der Oppositionelle ist einer der schärfsten Kritiker des russischen Präsidenten.