Nach neuerlicher Datenpanne bei Facebook ermittelt irische Behörde
Im September konnten unveröffentlichte Fotos von Millionen von Facebook-Nutzern in die falschen Hände geraten.
Das Wichtigste in Kürze
- Kürzlich wurde eine weitere Datenpanne bei Facebook bekannt.
- Jetzt schalten sich auch die irischen Behörden zum Fall ein.
Nach Bekanntwerden der neuerlichen Datenpanne beim Onlinenetzwerk Facebook haben die irischen Behörden Ermittlungen eingeleitet. Die irische Datenschutzbehörde DPC teilte am Freitag mit, sie wolle eingehender prüfen, ob sich Facebook an die Datenschutz-Grundverordnung der Europäischen Union (DSGVO) halte. Die neuen Datenschutzregeln der EU gelten seit dem 25. Mai. Facebook hat seinen Europa-Sitz in Irland.
Der US-Riesenkonzern hatte am Freitag um Entschuldigung für ein Datenleck gebeten, durch das möglicherweise unveröffentlichte Fotos von 6,8 Millionen Nutzern in falsche Hände gelangen konnten. Apps von Drittanbietern, denen Facebook-Nutzer den Zugriff auf Fotos gewährten, war es demnach zwischen dem 13. und dem 25. September möglich, auch auf Fotos zuzugreifen, die nicht bei Facebook gepostet wurden.
Der DPC-Sprecher Graham Doyle erklärte, seine Behörde habe seit dem Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung bereits mehrere Beschwerden von Verbrauchern wegen Verletzung ihrer Privatsphäre erhalten. Die irische Datenschutzbehörde hat in Sachen Facebook eine erweiterte Kompetenz für die gesamte EU, weil sich die Europazentrale des kalifornischen Unternehmens in Dublin befindet.
Gemäss der DSGVO müssen internationale Konzerne wie Facebook mit empfindlichen Bussgeldern rechnen, wenn sie beim Datenschutz gegen EU-Recht verstossen. Ihnen drohen Strafen in Höhe von bis zu vier Prozent ihres weltweiten Jahresumsatzes. Bei Facebook, das 2017 einen Umsatz von 35,2 Milliarden Euro (40 Milliarden Franken) verzeichnete, könnten das 1,4 Milliarden Euro (1,6 Milliarden Franken) sein.