Nato warnt: Ukraine Krieg «könnte sogar Jahre dauern»
Nato-Generalsekretär Stoltenberg fürchtet, dass der Ukraine-Krieg noch Jahre dauern könnte. Putin habe weiterhin vor, das ganze Land unter Kontrolle zu bringen.
Das Wichtigste in Kürze
- Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg rechnet nicht mit einem baldigen Kriegsende.
- Er erwartet eine Grossoffensive im Donbass.
- Putin wolle aber weiterhin die gesamte Ukraine kontrollieren.
Heute beginnt Tag 42 im Ukraine-Krieg. Seit der russischen Invasion ins Nachbarland sind Raketen fast auf dem gesamten Gebiet der Ukraine niedergegangen. Millionen Menschen sind geflüchtet, zehntausende gestorben. Und ein Ende zeichnet sich nicht ab.
Dies sagt auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Rande eines Treffens der Aussenminister des Bündnisses in Brüssel am Mittwoch. Er spricht davon, dass der Krieg noch «Monate oder sogar Jahre» dauern könne.
Der Rückzug russischer Truppen aus dem Gebiet um die Hauptstadt Kiew sei eine Vorbereitung auf die geplante Grossoffensive im Osten. Damit bestätigen die Erkenntnisse der Nato die Befürchtungen von Präsident Wolodymyr Selenskyj, dem Pentagon und Experten.
Laut Stoltenberg will Kremlchef Wladimir Putin seine Truppen im Osten verstärken und neu bewaffnen. Anschliessend soll der gesamte Donbass eingenommen und eine Landbrücke zur besetzten Krim geschaffen werden. Durch die Nähe zur Grenze dürften die Versorgungsprobleme, die der russischen Armee bei Kiew Probleme bereiteten, einfacher zu lösen sein.
Grundsätzlich sei es weiterhin Putins Ambition, die komplette Ukraine zu kontrollieren, sagt Stoltenberg. Gegenteilige Anzeichen gebe es keine.
Deshalb fordert der Nato-Generalsekretär auch, dass die Mitgliedsländer die Ukraine besser unterstützen. Es gebe «dringenden Bedarf», dass weitere Waffenlieferungen getätigt würden. Bereits am Vortag forderte er, dass unter anderem Panzerabwehrwaffen und Luftabwehrsysteme geliefert werden.
Im Ukraine-Krieg bittet Kiew die westlichen Länder seit langem um mehr und bessere Waffen. Tschechien liefert diese Woche als erstes Nato-Land Panzer in die Ukraine.