Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka wurde offenbar Meerwasser verschmutzt. Greenpeace schlägt Alarm und ruft die Behörden zu sofortigem Handeln auf.
Kamtschatka
Die Halbinsel Kamtschatka im Fernen Osten Russlands - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka wurde Meerwasser verschmutzt.
  • Surfer hatten ungewöhnliche Symptome und «Hunderte» Meerestiere verendeten.
  • Greenpeace ruft zum sofortigen Handeln auf.
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Auf der Halbinsel Kamtschatka im Fernen Osten Russlands haben Naturschützer und lokale Behörden am Montag starke Verschmutzungen des Meerwassers gemeldet.

«Hunderte» tote Robben

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace sprach von einer «Umweltkatastrophe». Das Wasser habe seine Farbe verändert und rieche schlecht. «Hunderte» tote Robben, Tintenfische und Seeigel wurden demnach seit mehreren Tagen angespült.

Betroffen sei das Gebiet des Chalatyr-Strandes, der besonders bei Touristen und Surfern beliebt ist, sowie die Avacha-Bucht. Das teilte die Organisation mit.

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Eine Kegelrobbe schaut direkt in die Kamera. (Symbolbild) - dpa

Bei Analysen seien «viermal mehr Erdölprodukte und 2,5-mal mehr Phenol» im Wasser festgestellt worden. Wie Greenpeace hinzufügte. Die Ursache der Verschmutzung ist demnach noch nicht geklärt.

Regionalgouverneur Wladimir Solodow teilte in einer Erklärung mit, dass nun untersucht werde, ob giftige Substanzen ins Wasser gelangt sein könnten. Am Dienstag sollen Experten demnach zwei militärische Testgelände auf Kamtschatka untersuchen, die mit den Verschmutzungen in Zusammenhang stehen könnten. «Es gibt Bedenken; wir werden dies morgen gründlich untersuchen», sagte er am Montag.

Surfer hatten seltsame Symptome

Die Verschmutzungen waren entdeckt worden, nachdem Surfer sich über Augenbrennen und Rachenschmerzen beklagt hatten. Auch der Dokumentarfilmer Yuri Doud berichtete von seltsamen Symptomen, die Surfer in den vergangenen Wochen bemerkt hätten.

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Surfer läuft am Strand. (Symbolbild) - Keystone

«Viele haben den Ozean eilig verlassen. Die Symptome treten auch ohne Kontakt mit dem Wasser auf», sagte er und fügte hinzu: «Wenn die dafür verantwortlichen Personen mutiger wären und mit Rettungsaktionen beginnen würden, könnte das Ausmass eingegrenzt werden.»

Die lokalen Behörden hatten in letzter Zeit keine Arbeitsunfälle oder ungewöhnlichen Ereignisse gemeldet.

Untersuchungen sollten sofort eingeleitet werden

Greenpeace teilte mit, man habe sich mit staatlichen Umweltexperten und dem Militär in Verbindung gesetzt. Die Organisation habe um eine sofortige Untersuchung gebeten.

Kamtschatka ist eine der abgelegensten und unzugänglichsten Regionen Russlands. Die unberührte Halbinsel mit ihren zahlreichen Wildtieren und aktiven Vulkanen ist ein beliebtes Ziel für Abenteuertouristen.

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