Neonazi Sven Liebich ändert Geschlecht und heisst jetzt Marla-Svenja

Fabia Söllner
Fabia Söllner

Deutschland,

Ein bekannter Neonazi nutzt das neue Selbstbestimmungsgesetz in Deutschland und lebt nun offiziell als Frau.

Neonazi
Sven Liebich nennt sich jetzt Marla-Svenja. - keystone

Sven Liebich, ein Neonazi aus Sachsen-Anhalt, hat eine überraschende Wendung vollzogen. Der 53-Jährige, bekannt für die Organisation von Montagsdemonstrationen in Halle/Saale, lebt nun offiziell als Frau.

Laut «t-online» trägt Liebich jetzt den Vornamen Marla-Svenja. Diese Änderung erfolgte kurz vor Jahresende 2024.

Liebich nutzte das neue Gesetz über die Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag (SBGG). Der Zeitpunkt dieser Entscheidung wirft jedoch Fragen auf.

Das Amtsgericht Leipzig: Hier wurde Rechtsextremist Sven Liebich verurteilt.
Das Amtsgericht Leipzig: Hier wurde Rechtsextremist Sven Liebich verurteilt. - Jan Woitas/dpa

Im August 2024 wurde Liebich nämlich zu einer Haftstrafe verurteilt. «t-online» berichtet, dass es sich um «eine Haftstrafe von einem Jahr und sechs Monaten ohne Bewährung» handelt.

Die Gründe waren Volksverhetzung und üble Nachrede. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, Liebich legte Berufung ein.

Keine Auswirkungen auf Gerichtsverfahren gegen Neonazi

Die Geschlechtsänderung hat jedoch keine Auswirkungen auf laufende Gerichtsverfahren. Ein Justiz-Mitarbeiter erklärte gegenüber der «Bild»: «Die physische juristische Person bleibt bestehen. Eine Änderung im Personenstandsrecht ist nachrangig.»

Optisch hat sich bei Marla-Svenja wenig verändert.

Sollte Liebich nun in ein Frauengefängnis geschickt werden?

Gegenüber der «Mitteldeutschen Zeitung» äusserte Liebich: «Ich habe Angst vor Diskriminierung.» Der Verfassungsschutz Sachsen-Anhalt wurde über die Namensänderung informiert.

Ein Behördensprecher bestätigte gegenüber «t-online»: «Die Namensänderung wurde uns im Dezember 2024 bekannt.»

Fragen zur Haft

Falls das Urteil rechtskräftig wird, stellen sich Fragen zur Haft. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Halle erklärte laut «t-online»: «Es gibt keinen Automatismus, dass ein Mann nach Geschlechts- und Namensänderung in den Frauen-Vollzug kommt.»

Jeder Fall werde einzeln geprüft. Liebichs Vorstrafen bleiben bestehen.

Sie werden weiterhin seiner Person zugeordnet. Liebich muss offene Strafen auch unter neuem Namen verbüssen.

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Kommentare

User #3384 (nicht angemeldet)

Geil. Das System mit den eigenen Waffen schlagen. :-)

User #1604 (nicht angemeldet)

Jetzt wird der ganze Wahnsinnn

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