Politiker der AfD sollen Neonazis in der Schweiz getroffen haben
Laut Correctiv-Recherche haben sich Abgeordnete der AfD in der Schweiz mit Neonazis getroffen. Themen waren Migration und Abschiebungen.
Das Recherche-Netzwerk Correctiv hat neue brisante Informationen über ein Treffen von AfD-Politikern mit Neonazis veröffentlicht. Die Enthüllungen erinnern an das umstrittene Geheimtreffen in Potsdam Anfang des Jahres.
Laut «Correctiv» nahmen der AfD-Bundestagsabgeordnete Roger Beckamp und die brandenburgische Landtagsabgeordnete Lena Kotré an einer Veranstaltung in der Schweiz teil.
Dort trafen sie auf Vertreter der in Deutschland verbotenen Neonazi-Organisation «Blood and Honour» sowie auf die Schweizer Neonazi-Gruppierung «Junge Tat." Ein Undercover-Reporter von «Correctiv» war bei der Veranstaltung anwesend und sammelte Beweise.
Kandidatur «nur zum Schein»
Die «Tagesschau» berichtet, dass beide Organisationen, «Blood and Honour» und «Junge Tat», als gewaltbereit gelten. Sie werden von den Behörden in Deutschland und der Schweiz beobachtet.
Laut «Correctiv» fand das Treffen am 14. Dezember statt. Beckamp soll in einem Einzelgespräch mit einem Reporter verraten haben, dass seine Kandidatur für die Landesliste «nur zum Schein» sei.
Zudem habe er die anwesenden Neonazis ermutigt, sich für Jobs bei AfD-Abgeordneten zu bewerben. Er betonte, dass jeder Abgeordnete einen eigenen Etat für Mitarbeiter habe.
Brisante Aussagen der AfD
Bei dem Treffen sollen die AfD-Politiker kontroverse Vorschläge gemacht haben. Laut «Tagesschau» warb Kotré für eine Privatisierung von Abschiebungen und DNA-Tests zur Herkunftsbestimmung von Geflüchteten.
Sie befürwortet den Entzug der deutschen Staatsbürgerschaft bei eingebürgerten Personen, falls diese gegen geltendes Recht und Gesetze verstossen.
Tobias Ginsburg, der für «Correctiv» undercover an dem Treffen teilnahm, sieht darin ein besorgniserregendes Zeichen. Er spricht von einer «um sich greifenden Hemmungslosigkeit» und warnt vor der zunehmenden Verbreitung rechtsextremer Ansichten.
Parallelen zu Potsdam
Die neuen Enthüllungen erinnern stark an das Geheimtreffen in Potsdam, das «Correctiv» Anfang des Jahres aufdeckte. Auch dort trafen sich AfD-Politiker mit Rechtsextremen, was zu heftigen Diskussionen und Protesten führte.
Diese erneuten Verbindungen zwischen der AfD und rechtsextremen Gruppen werfen Fragen zur Positionierung der Partei auf. Die Enthüllungen könnten weitreichende Folgen für die politische Landschaft in Deutschland haben.
Wie wird die AfD auf diese neuen Vorwürfe reagieren? Welche Konsequenzen könnte es für die beteiligten Politiker geben? Das bleibt abzuwarten.