Eine britische Behörde ruft tausende Coronavirus-Tests zurück. Grund sind Sicherheitsbedenken.
Beschäftigte des Nationalen Gesundheitsdienstes demonstrieren und kritisieren die britische Regierung - hier in Glasgow. Foto: Jane Barlow/PA Wire/dpa
Beschäftigte des Nationalen Gesundheitsdienstes demonstrieren und kritisieren die britische Regierung - hier in Glasgow. Foto: Jane Barlow/PA Wire/dpa - sda - Keystone/PA Wire/Jane Barlow

Das Wichtigste in Kürze

  • In Grossbritannien werden 741'000 Corona-Test zurückgerufen.
  • Die Tests der Firma Randox wurden ohne Ausschreibung bestellt.
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Die britische Aufsichtsbehörde für Medizinprodukte hat den Rückruf Hunderttausender Coronavirus-Test-Sets veranlasst. Wie die Regierung in London am Samstag bestätigte, handelt es sich um bis zu 741 000 Tests der Firma Randox. Diese seien möglicherweise nicht sicher für den Gebrauch, hiess es zur Begründung.

Randox hatte im März einen Auftrag in Höhe von 133 Millionen Pfund von der britischen Regierung erhalten, unter anderem für die Bereitstellung von Coronavirus-Tests.

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Boris Johnson, Premierminister von Grossbritannien, spricht bei einer Pressekonferenz in der Downing Street. - dpa

Dem «Guardian» zufolge erfolgte die Vergabe ohne Ausschreibung. Gerechtfertigt wurde das durch die hohe Dringlichkeit, die Testkapazitäten des Landes rasch zu erhöhen. Pikant ist jedoch, dass ein führender Abgeordneter der regierenden Konservativen, Owen Paterson, als Berater für die Firma tätig ist. Paterson erhält dem Register für Nebeneinkünfte des britischen Parlaments zufolge dafür jährlich 100 000 Pfund (umgerechnet rund 110 000 Euro).

Nicht die erste Panne

Der Vorgang reiht sich in eine ganze Kette von Pannen und zweifelhaften Deals beim Umgang mit der Coronavirus-Pandemie ein. Erst am Donnerstag war bekannt geworden, dass 50 Millionen Schutzmasken, die vom Gesundheitsministerium in London gekauft wurden, für den Gebrauch im Nationalen Gesundheitsdienst ungeeignet sind.

Auch hier soll es der Nichtregierungsorganisation Good Law Project zufolge keine Ausschreibung gegeben haben. Eingefädelt worden sein soll der Deal durch einen Regierungsberater, der auch für die beauftragte Firma tätig ist. Nach Schätzung des Good Law Project wurden für die Masken zwischen 156 und 177 Millionen Pfund (umgerechnet rund 173 bis 196 Millionen Euro) ausgegeben.

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