Neuer Prozess gegen Silvio Berlusconi beginnt im Februar
Im Februar wird ein Prozess gegen Silvio Berlusconi eröffnet. Er soll einen Unternehmer mit Zahlungen zur Falschaussage bewogen haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Richter hat heute Freitag einen neuen Prozess gegen Silvio Berlusconi beschlossen.
- Ein Unternehmen soll rund 115'000 Franken bekommen haben, um eine Falschaussage zu geben.
Ein Richter in der süditalienischen Stadt Bari hat heute Freitag die Eröffnung eines neuen Prozesses gegen Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi beschlossen. Der 81-jährige Medienunternehmer soll vor zehn Jahren den süditalienischen Unternehmer Gianpaolo Tarantini mit der Zahlung hoher Summen zur Falschaussage bewogen haben.
Tarantini soll mindestens 100'000 Euro (fast 115'000 Franken) von Berlusconi erhalten haben. Dafür soll er zugunsten Berlusconis bei Prozessen ausgesagt haben, bei denen es um angebliche Partys mit Callgirls in den Residenzen des Ex-Premiers geht. Berlusconis Anwälte bestritten die Vorwürfe und erklärten sich zuversichtlich, dass es bald zu einem Freispruch ihres Mandanten kommen werde.
Die Staatsanwälte vermuten, dass sich Tarantini mit der Vermittlung attraktiver Frauen an Berlusconi politische Begünstigungen für seine Geschäfte im Gesundheitsbereich sichern wollte. Im sogenannten Escort-Prozess um organisierte Prostitution wurde Tarantini 2015 zu sieben Jahren und zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Er soll von 2008 bis 2009 junge Frauen für Sexpartys in einer Residenz Berlusconis organisiert haben und war unter anderem wegen Anstiftung zur Prostitution und Bildung einer kriminellen Vereinigung angeklagt.
Der Prozess gegen Berlusconi soll am 4. Februar 2019 beginnen.