Niedrigwasser am Bodensee: Ursachen, Auswirkungen und Perspektiven
Der Bodensee-Pegel erreicht ein 40-Jahres-Tief. Ursachen, Folgen und wie sich das Niedrigwasser auf Natur und Menschen auswirkt.

Der Bodensee, Deutschlands grösster See, zeigt sich derzeit von einer ungewohnten Seite. Der Pegelstand liegt Anfang April 2025 bei nur 2,73 Metern in Konstanz.
Dieser Wert liegt nur knapp über dem historischen Tiefstand von 1972. Die «Bild» berichtet über das Niedrigwasser im Bodensee.
Ein ungewöhnliches Bild: Der Bodensee auf Rekordtief
Laut der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) ist dies aussergewöhnlich niedrig für diese Jahreszeit.

Die Hauptursachen sind ausbleibende Niederschläge und eine schwache Schneeschmelze nach einem trockenen Winter. Das meldet «insidebw.de».
Niedrigwasser am Bodensee: Boote auf dem Trockenen
Die Folgen sind sichtbar: Häfen trocknen aus, Boote liegen auf dem Trockenen, und an vielen Stellen ragen Stege meterweit über den Seegrund hinaus. In Berlingen (Schweiz) fehlen nur wenige Zentimeter zum Allzeit-Tiefstand.
Besonders dramatisch ist die Situation am Untersee, wo Fischer ihre Boote nicht mehr nutzen können.
Ursachen: Trockenheit und Klimawandel
Die niedrigen Pegelstände resultieren aus mehreren Faktoren. Zum einen gab es in den Alpen wenig Schnee, sodass die Schneeschmelze als Wasserspender ausbleibt.
Zum anderen haben anhaltende Trockenperioden mit rekordverdächtig vielen Sonnenstunden die Lage verschärft. Wetterexperten wie Roland Roth warnen vor langfristigen Folgen, wenn keine ergiebigen Regenfälle einsetzen.
Klimawandel gefährdet den Bodensee
Ein weiterer Aspekt ist der Klimawandel. Die durchschnittliche Oberflächentemperatur des Bodensees ist seit den 1960er-Jahren um mehr als drei Grad gestiegen.
Diese Erwärmung verhindert die Durchmischung des Wassers, was zu Sauerstoffmangel in tieferen Schichten führt. Besonders betroffen ist der flache Untersee, wo langfristig ein Fischsterben drohen könnte.
Auswirkungen auf Mensch und Natur
Das Niedrigwasser hat vielfältige Auswirkungen: Viele Ausflugsschiffe können nicht mehr anlegen. Uferbereiche gleichen Steinwüsten oder sind mit Schlick und Algen bedeckt, wie «oe24.at» berichtet.

Daneben klagen Fischer über erschwerte Bedingungen. Die geringe Wassertiefe beeinträchtigt ihre Arbeit erheblich, wie der «SWR» meldet.
Perspektiven: Was bringt die Zukunft?
Experten wie André Postel von der LUBW betonen, dass der Bodensee trotz allem nicht vollständig austrocknen wird. Entscheidend seien die Niederschläge im Frühsommer, wie der «Südkurier» berichtet.
Sollten diese erneut ausbleiben, könnte der Sommer 2025 als Jahr des Rekord-Niedrigwassers in die Geschichte eingehen.
Langfristig bleibt der Klimawandel eine zentrale Herausforderung. Steigende Temperaturen und veränderte Wasserzyklen könnten den Bodensee dauerhaft verändern.