Nobelpreisträger entwerfen Erklärung zu Information und Demokratie
Durch die Initiative von Reporter ohne Grenzen arbeiten Nobelpreisträger an einer internationalen Erklärung zu Information und Demokratie.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Initiative von Reporter Ohne Grenzen soll die Menschenrechtserklärungen ergänzen.
- Mehrere Nobelpreisträger entwerfen die Erklärung zu Information und Demokratie.
Mehrere Nobelpreisträger und weitere Persönlichkeiten entwerfen auf Initiative von Reporter ohne Grenzen (ROG) eine Internationale Erklärung zu Information und Demokratie. Ziel sei eine Verpflichtung von Regierungen, Privatunternehmen und Vertretern der Zivilgesellschaft, teilte die Organisation heute Dienstag in Paris mit. Die Erklärung solle ein Bezugspunkt für alle werden, die «einen freien und pluralistischen öffentlichen Raum» verteidigen, heisst es im Auftrag an die Kommission.
Reporter ohne Grenzen zog eine Verbindung zur Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen vor 70 Jahren. Die Organisation hofft, dass sich Spitzenpolitiker bereits Mitte November zu der Initiative verpflichten, wenn am 100. Jahrestag des Waffenstillstands im Ersten Weltkrieg viele Staats- und Regierungschefs in Paris zusammentreffen.
Die Kommission wird von der iranischen Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi und ROG-Generalsekretär Christophe Deloire geleitet und will in zwei Monaten fertig sein. Die beiden Vorsitzenden erklärten, dass das abnehmende Vertrauen in Demokratien und der wachsende Einfluss despotischer Regime eine schwere Bedrohung für Freiheiten, bürgerlichen Zusammenhalt und Frieden darstellten.
Zu den 25 Persönlichkeiten, die die Erklärung ausarbeiten sollen, gehören Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz, Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa und die nigerianische Menschenrechtsanwältin Hauwa Ibrahim. Zudem sind mehrere Journalisten dabei, beispielsweise der in Deutschland im Exil lebende Türke Can Dündar.