Der russische Präsident Wladimir Putin hält Beteiligung von Ukrainer an der Sprengung der Nord-Stream-Pipelines für «totalen Unsinn».
russisches schiff
Gas tritt aus der gesprengten Nordstream-Pipeline. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • An den Nord-Stream-Erdgasleitungen gab es letzten Herbst Sprengungen.
  • Laut Medienberichten könnte es sich bei den Tätern um eine pro-ukrainische Gruppe handeln.
  • Der russische Präsident Wladimir Putin hält dies für «totalen Unsinn».
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Wladimir Putin hält eine Beteiligung ukrainischer Aktivisten an den Explosionen an den Nord-Stream-Erdgas-Pipelines in der Ostsee für «totalen Unsinn». Eine derartige Aktion in dieser Tiefe und in dieser Grössenordnung könnten «lediglich Spezialisten» durchführen. Dies sagte der russische Präsident am Dienstag in einem Fernsehinterview. «Dazu gehört auch noch die Unterstützung eines Staates, die über die entsprechende Technologie verfügt.»

Putin äussert sich zu Explosion der Nord-Stream-Pipelines

Konkret wollte sich Putin nicht zur Urheberschaft der Explosionen äussern. Doch man müsse immer hinterfragen, wer daran ein Interesse haben könnte. «Und wer ist interessiert? Theoretisch könnten die USA ein Interesse daran haben, die russischen Energieträger auf dem europäischen Markt zu verhindern», sagte der Kremlchef.

Nach Putins Worten habe ein Schiff von Gazprom zudem Hinweise auf das Vorhandensein eines weiteren Sprengsatzes an der Gaspipeline entdeckt. Dieser sei in etwa 30 Kilometern Entfernung von einer der Explosionsstellen angebracht. Bei der Rohr-Verbindungsstelle sei etwas erkannt worden. Experten glaubten, «dass es sich um eine Antenne handeln könnte, um ein Signal zum Zünden eines Sprengsatzes zu empfangen».

An drei von vier Strängen der beiden auf dem Grund der Ostsee liegenden Nord-Stream-Pipelines gab es im vergangenen September Explosionen. Deutschland, Schweden und Dänemark haben Ermittlungen aufgenommen.

Bericht zu Ermittlungen veröffentlicht

Vor wenigen Tagen hatten Medien in Deutschland, den USA und Grossbritannien Hinweise auf den möglichen Tathergang veröffentlicht. Demnach soll eine sechsköpfige Gruppe mit gefälschten Pässen eine Jacht gemietet haben. Anschliessend haben sie die Sprengsätze in gut 80 Meter Wassertiefe gelegt.

Die Medien hatten über eine mutmassliche Beteiligung einer pro-ukrainischen Gruppe spekuliert. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Beteiligung der Ukraine als «lächerlich» zurückgewiesen.

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