Noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen hat es in Deutschland einen wärmeren November gegeben als in diesem Jahr. In Europa lagen die Temperaturen in den Herbstmonaten durchschnittlich 1,9 Grad über der Referenzperiode - auch das ein Temperaturrekord.
Menschen gehen in Weinbergen um Stuttgart spazieren. Alle drei Herbstmonate waren sehr regenarm, die Böden sind in der Tiefe auffallend trocken. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Menschen gehen in Weinbergen um Stuttgart spazieren. Alle drei Herbstmonate waren sehr regenarm, die Böden sind in der Tiefe auffallend trocken. Foto: Sebastian Gollnow/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der November in diesem Jahr war weltweit so warm wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen des europäischen Copernicus-Klimawandeldienstes im Jahr 1979.
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Das teilte der Copernicus Climate Change Service (C3S) am Montag in London mit.

Für Europa war der diesjährige November zwar nur der zweitwärmste, doch für den Herbst insgesamt erreichte der Kontinent einen neuen Temperaturrekord, hiess es in der Mitteilung. Der bisherige November-Temperaturrekord in Europa lag im Jahr 2015.

Die weltweite Temperatur im vergangenen Monat lag dem Klimadienst zufolge im Mittel fast 0,8 Grad über der 30-jährigen Referenzperiode von 1981 bis 2010 und 0,1 Grad über den bisherigen Rekordwerten aus den Jahren 2016 und 2019. Am stärksten waren die Temperaturabweichungen über Nordeuropa, Sibirien und dem nördlichen Polarmeer. Auch über Teilen der USA, Südamerikas, Südafrikas, über dem Tibetanischen Plateau, der östlichen Antarktis sowie über fast gesamt Australien seien bedeutend höhere Temperaturen als im Durchschnitt gemessen worden, hiess es.

In Europa lagen die Temperaturen in den Herbstmonaten (September, Oktober und November) demnach durchschnittlich 1,9 Grad über der Referenzperiode und 0,4 Grad höher als im bisherigen Rekordjahr 2006. Es sei «nahezu sicher, dass 2020 das wärmste Kalenderjahr Europas werden wird».

Die Temperaturen in der Arktis und im nördlichen Sibirien blieben weiter konstant hoch, was die Meereisdecke auf ihr zweitniedrigstes Niveau senke, sagte Copernicus-Klimaexperte Carlo Buontempo. «Dieser Trend ist sehr besorgniserregend und zeigt, wie wichtig es ist, gerade Regionen wie die Arktis genau zu beobachten. Sie erwärmt sich nämlich schneller als der Rest der Welt.»

Der Klimawandeldienst der EU erstellt monatlich Berichte über die Lufttemperatur, das Meereis und den Wasserkreislauf. Dabei wird auf Daten von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen rund um den Globus zurückgegriffen.

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