Nur noch rund 3500 Migranten auf griechischen Flüchtlingsinseln
Die Zahl der Flüchtlinge und Migranten, die auf Inseln in der Ostägäis ausharren, ist zum Jahresende weiter gesunken.
Das Wichtigste in Kürze
- Aktuell zählen die griechischen Inseln nur noch 3503 Flüchtlinge.
- Im Dezember 2020 waren es noch rund 17'000 Menschen.
Die Zahl der Flüchtlinge und Migranten, die auf Inseln in der Ostägäis ausharren, ist zum Jahresende weiter gesunken. Aktuell zählt die griechische Flüchtlingsbehörde nur noch 3503 Menschen, die in Lagern auf Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos leben.
Im Dezember 2020 waren es noch rund 17'000 Menschen, allein 7100 davon auf Lesbos. Die griechische Regierung hat seither die meisten Migranten aufs Festland geholt, darunter Kinder, Kranke und Familien.
Unwürdige Lebensumstände
Auf Samos, Leros und Kos wurden in diesem Jahr nach internationaler Kritik an den Lebensumständen der Menschen neue Lager eröffnet. Auf Lesbos jedoch leben weiterhin 1863 Migranten im Übergangslager Kara Tepe. Dieses wurde nach dem Grossbrand im berüchtigten Lager Moria im September 2020 quasi über Nacht aus dem Boden gestampft.
Die Errichtung eines neuen Lagers mit EU-Mitteln scheitert dort am Widerstand der Bevölkerung. Noch stehen nach diversen Einsprüchen Gerichtsurteile aus.
Flüchtlings- und Hilfsorganisationen kritisieren auch die neuen Lager, obwohl diese internationalen Standards entsprechen sollen.
Auf Samos, wo nur noch rund 400 Migranten in einer neu errichteten Anlage wohnen, seien die Menschen eingesperrt. Sie haben nur zu bestimmten Zeiten Ausgang, heisst es. Die Anlagen seien wie Gefängnisse, teilte der Verbund von Hilfsorganisationen «Europe Must Act» nach Gesprächen mit Migranten im Dezember mit.