OECD: Emissionen zum Erreichen von Klimazielen noch zu hoch
Klimaziele für 2030 sind laut einer OECD-Studie kaum erreichbar.
Die Fortschritte bei der Verringerung des Treibhausgasausstosses sind nach einer Studie der Industriestaatenorganisation OECD weiterhin unzureichend, um die für 2030 gesteckten Klimaziele zu erreichen. Zwischen weltweit festgelegten Temperaturzielen und nationalen Klimazielen klaffe eine grosse Lücke. Dies ergab die Analyse der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Die für 80 Prozent des Treibhausgasausstosses verantwortlichen Länder erreichen demnach bis 2030 voraussichtlich nur eine Verringerung um 14 Prozent. Während eine Senkung um weltweit 43 Prozent notwendig wäre, um eine Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad zu erreichen. «Um beim Übergang zur CO2-Neutralität wirklich voranzukommen, brauchen wir nicht nur ehrgeizigere Minderungsziele, sondern auch eine wirksame Umsetzung», sagte OECD-Generalsekretär Mathias Cormann in Paris.
Verlangsamte Massnahmen gegen den Klimawandel
Der OECD-Bericht zeigt auch die Verlangsamung der öffentlichen Massnahmen gegen den Klimawandel in den Ländern auf, die fast zwei Drittel der gesamten Treibhausgasemissionen produzieren. Der Trend lege nahe, dass die Umsetzung der Massnahmen so stark verzögert werden könnte, dass selbst die derzeitigen bescheidenen Ziele zur Senkung der Treibhausgasemissionen bis 2030 nicht erreicht werden könnten, hiess es.
Während das Jahr 2024 neue Rekorde in Bezug auf die globale Erwärmung aufstelle, seien die negativen Auswirkungen des Temperaturanstiegs, der Veränderungen des Wasserkreislaufs und anderer klimatischer Unwägbarkeiten auf die Nahrungsmittelsysteme bereits sichtbar. Da die Anbauflächen zunehmend von Dürren bedroht seien, so die OECD.
IEA fordert mehr Fortschritt bei Energieeffizienz
Hitzewellen, Waldbrände, Überschwemmungen und Wirbelstürme zerstörten Lebensgrundlagen, während ein immer grösserer Teil der Bevölkerung extremen Temperaturen ausgesetzt sei. Die ebenfalls in Paris ansässige Internationale Energieagentur (IEA) mahnte unterdessen mehr Fortschritt bei der Steigerung der Energieeffizienz an. Dieser liegt laut einer IEA-Studie 2024 nur noch halb so hoch wie im Zeitraum von 2010 bis 2019 und damit weit unter den bis 2030 gesteckten Zielen.
«Glücklicherweise sind die politischen Massnahmen und Technologien zur Beschleunigung des Effizienzfortschritts heute ohne weiteres verfügbar. Und viele Regierungen unternehmen wichtige Schritte nach vorn», sagte IEA-Direktor Fatih Birol. «Wir hoffen nun auf schnellere und stärkere politische Reaktionen auf der ganzen Welt.»