Oleg Tinkow: Russischer Oligarch gibt seine Staatsbürgerschaft auf
Das Wichtigste in Kürze
- Der erklärte Putin-Hasser Oleg Tinkow hat seine russische Staatsbürgerschaft aufgegeben.
- Der Milliardär und Gründer der Tinkoff-Bank hofft auf einflussreiche Nachahmer.
Der russische Banker und Unternehmer Oleg Tinkow hat aus Protest gegen den Ukraine-Krieg seine russische Staatsbürgerschaft aufgegeben. Auf Instagram schrieb der Milliardär am Montag, dass er diese Entscheidung getroffen habe, weil er nicht «mit einem faschistischen Land» in Verbindung gebracht werden könne und wolle.
Er erwähnte weiter, dass Russland einen Krieg «mit seinem friedlichen Nachbarn begonnen habe und täglich «unschuldige Menschen» töte. Zu seinem Statement teilte er ein Bild einer Urkunde, die das «Ende» seiner russischen Staatsbürgerschaft bestätigt.
Der Oligarch schrieb weiter, dass er hoffe, dass mehr prominente russische Geschäftsleute seinem Beispiel folgen werden – «damit das Regime und die Wirtschaft von Wladimir Putin geschwächt werden und er schliesslich besiegt werden kann.» Oleg Tinkow betonte, dass er «Putins Russland» hasse, aber «alle Russen liebe, die eindeutigen gegen diesen Krieg» seien.
Oleg Tinkow war von britischen Sanktionen betroffen
Oleg Tinkow ist der Gründer der Online-Bank Tinkoff und gilt als einer der bekanntesten russischen Unternehmer. Medienberichten zufolge hat er im vergangenen Jahr die Mehrheitsbeteiligung an der Muttergesellschaft abgegeben, hält aber immer noch die Sperrminorität.
Der Oligarch hatte sich schon früher gegen den Ukraine-Krieg ausgesprochen. Der Milliardär bezeichnete den Einmarsch in die Ukraine in sozialen Netzwerken etwas als «sinnlos», als «Massaker» und als «Scheisskrieg» auch bezeichnete er Putins Truppen als «Scheiss-Armee».
Tinkow selbst lebt seit seiner Leukämie-Erkrankung vor einigen Jahren vorwiegend im Ausland. Kurz nach Beginn des Ukraine-Krieges war der Unternehmer von britischen Sanktionen betroffen.
Die Tinkoff-Bank ist eine der grössten Online-Banken Russlands und hat rund 20 Millionen Kundinnen und Kunden. Dem Management des Unternehmens wurde mit Verstaatlichung gedroht, sollte dieses nicht sämtliche Verbindungen zu ihrem Gründer kappen.
Die Bank sieht sich offenbar auch zu anderen Schritten genötigt, die zeigen, dass sie sich von Tinkow distanziert. Unter anderem hat sie eine Namensänderung angekündigt.