Olympia 2024: Organisatoren entschuldigen sich für Eröffnungsfeier
Das Wichtigste in Kürze
- Die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele sorgte für zahlreiche Kontroversen.
- Christen waren verärgert über eine Szene und sahen darin das «Letzte Abendmahl».
- Nun haben sich die Verantwortlichen und auch das IOC indirekt entschuldigt.
Die Eröffnungsfeier bei Olympia 2024 am Freitagabend sorgte nicht nur für Begeisterung. Der Grund war eine Bankettszene mit Drag Queens im Mittelpunkt. Sie wurde mit Leonardo da Vincis Gemälde «Das letzte Abendmahl» verglichen. Zahlreiche religiöse Gruppen – und auch Elon Musk – sprachen deshalb von «Verhöhnung und Verspottung» des Christentums.
In einer Pressekonferenz am Sonntag entschuldigte sich nun die Sprecherin der Organisatoren von Paris 2024 für etwaige Beleidigungen. «Es bestand eindeutig nie die Absicht, einer religiösen Gruppe gegenüber respektlos zu sein», sagte Anne Descamps. Sie nahm ausserdem den kreativen Leiter der Eröffnungsfeier in Schutz.
Hat dich die Eröffnungszeremonie in Paris gestört?
«Im Gegenteil, ich glaube, Thomas Jolly wollte die Toleranz der Gemeinschaft feiern. Wir glauben, dass dieses Ziel erreicht wurde, und wenn jemand daran Anstoss genommen hat, tut uns das natürlich sehr leid.»
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) entschuldigte sich später in einer Stellungnahme auf X ebenfalls indirekt für etwaige Beleidigungen. In dem Schreiben vom Sonntag heisst es: Den Organisatoren würden «bestimmte Szenen», die «beleidigt» haben könnten, «leidtun».
Die Klarstellung des Organisationskomitees von Olympia 2024 begrüsste das IOC. Zuvor wurde bereits die offizielle Aufzeichnung der Eröffnungszeremonie aus dem Netz gelöscht.
«Boycott» von Olympia 2024 trendete
Die Entschuldigungen am Sonntag folgten, nachdem Social-Media-Nutzer wegen der Eröffnungszeremonie mit einem Boykott der Spiele drohten. Wütende Zuschauer meldeten sich auf X zu Wort, wo im Laufe des Tages die Schlagworte «#boycottOlympics» und «#boycottParis2024» trendeten.
Bemängelt wurde unter anderem, der «nackte blaue Mann» und die Drag Queens in der Szene, die ans «Letzte Abendmahl» erinnerte. Die Rede war von «Verhöhnung des Christentums». Doch der in den USA lebende Pfarrer Benjamin Cremer veröffentlichte später einen Beitrag, in dem er den Vorwurf widerlegte.
«Es war eine Darstellung der Veranstaltung namens Fest des Dionysos. Dem griechischen Gott der Festlichkeiten, des Gelages, der Rituale und des Theaters.» Tatsächlich sollte der blau bemalte Sänger den griechischen Gott Dionysos darstellen.
Cremer weiter: «Die Olympischen Spiele sind ein Werk griechischer Kultur und Tradition. Die französische Kultur ist tief in Festlichkeiten und darstellenden Künsten verwurzelt." Der Theorie zufolge basiert die dargestellte Szene auf einem Gemälde mit dem Titel «Fest der Götter» aus dem Jahr 1602.