Orkan «Zeynep» und Sturm «Ylenia»: Schwere Folgen und mehrere Tote
Orkan «Zeynep» und Sturm «Ylenia» grassierten über Deutschland und haben schwere Schäden verursacht. Mindestens sechs Menschen verloren ihr Leben im Unwetter.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Sturmwochenende hat in Deutschland sechs Menschen das Leben gekostet.
- Die Schäden belaufen sich momentan auf über 1,4 Milliarden Euro.
- Am Montagabend soll sich das Wetter jedoch wieder beruhigen.
Sturm und kein Ende: Nach «Ylenia» hat zum Wochenende das Orkantief «Zeynep» tödliche Unfälle und Millionenschäden verursacht. Und mit «Antonia» drohte in der Nacht auf diesen Montag ein weiteres Sturmtief. Anhaltend gestört blieb vor allem im Norden und Nordosten Deutschlands der Bahnverkehr. Beim Durchzug von «Zeynep» und «Ylenia» waren mindestens sechs Menschen bei Unfällen in Deutschland gestorben.
Intensivster Orkan seit 2007
Die beiden Orkantiefs dürften die Versicherer nach ersten Schätzungen mehr als 1,4 Milliarden Euro kosten. Orkan «Zeynep» habe versicherte Schäden von über 900 Millionen Euro verursacht. Das teilte die auf Versicherungsmathematik spezialisierte Unternehmensberatung Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) in Köln mit.
Es sei der intensivste Orkan seit «Kyrill» im Jahr 2007 gewesen. Die versicherten Schäden des Sturms «Ylenia» schätzte das Unternehmen auf 500 Millionen Euro.
Nach Angaben der Deutschen Bahn waren zwischenzeitlich insgesamt mehr als 6000 Kilometer des Streckennetzes nicht befahrbar. Rund 2000 Einsatzkräfte seien rund um die Uhr im Einsatz, um umgestürzte Bäume zu beseitigen und Oberleitungen zu reparieren.
Tausende Feuerwehreinsätze
Orkan «Zeynep» hatte Deutschland ab Freitagnachmittag mit Windgeschwindigkeiten von örtlich mehr als 160 Stundenkilometern überquert. Die Feuerwehren zählten Tausende Einsätze, meist wegen umgestürzter Bäume, umherfliegender Gegenstände oder beschädigter Gebäude. Allein in Nordrhein-Westfalen rückten sie bis Samstagmittag zu über 12 000 Einsätzen aus.
Sturm fordert mehrere Tote
Zu den mindestens drei «Zeynep»-Sturmtoten zählte ein 17-Jähriger, der in Hopsten (NRW) als Beifahrer starb. Ein 56-Jähriger starb bei Altenberge in NRW, als er mit dem Auto gegen einen auf der Fahrbahn liegenden Baum prallte.
In der niedersächsischen Gemeinde Wurster Nordseeküste verunglückte ein Mann tödlich. Er hatte während des Sturms das beschädigte Dach eines Stalls reparieren wollen. In dem vorherigen Orkantief «Ylenia» waren mindestens drei Autofahrer in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt bei wetterbedingten Unfällen gestorben.
DWD warnt vor erhöhten Wasserständen und herumfliegenden Gegenständen
Deutlich beruhigen sollte sich das Wetter nach Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) erst ab Montagabend wieder. Für den Durchzug von «Antonia» von Nordwest nach Südost wurde nicht nur mit Sturm- und vereinzelt sogar Orkanböen gerechnet. Es werden auch kräftige Schauer und Gewitter erwartet.
Neben Sturmfolgen wie herabstürzenden Dachziegeln seien örtlich Blitzschäden möglich. Besondere Gefahr ging zudem von Bäumen aus, wie DWD-Experte Adrian Leyser erklärte.