Österreich

Österreich: Teenager (14) liess Opfer zum Sterben im Wald zurück

Simon Binz
Simon Binz

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In Niederösterreich wurde ein 14-Jähriger wegen versuchten Mordes verurteilt. Der Teenager liess sein Opfer zum Sterben im Wald zurück.

Justitia
In Niederösterreich wurde ein 14-Jähriger und seine älteren Kollegen (20 und 29) wegen versuchten Mordes zu langen Gefängnisstrafen verurteilt (Archiv). - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • In Niederösterreich wurden drei junge Männer wegen versuchtem Mordes verurteilt.
  • Der jüngste der drei ist gerade einmal 14 Jahre alt - er muss 6 Jahre in den Knast.
  • Das Opfer ist ein erwachsener Mann, der mit dem Jugendlichen sexuelle Kontakte hatte.

Es ist ein komplizierter Gerichtsfall, der in Niederösterreich für Schlagzeilen sorgt. Es geht um einen 14-Jährigen und seine älteren Freunde. Um einen erwachsenen Mann, der sexuelle Kontakte mit dem Teenager hatte – und schliesslich um einen Mordversuch. Doch alles auf Anfang.

Im Sommer 2024 lernte der 14-Jährige einen 45-jährigen Mann kennen. Laut der «Kronen Zeitung» kam es zwischen den beiden zu sexuellen Kontakten. Auf Nachfrage soll der Junge, dem Erwachsenen auch Nachtbilder geschickt haben.

«Er hat mir immer Geld gegeben. Ich habe mir gedacht, die Bilder sind mir wurscht, wenn ich Geld kriege», erklärte der Teenager am Dienstag vor dem Landesgericht Krems. Aber: Irgendwann hätte er sich jedoch missbraucht gefühlt.

Malträtiert, erpresst und entführt

In der Folge trommelte der Junge zwei seiner älteren Kameraden zusammen – auch diese zwei standen vor Gericht. «Der Tatplan bestand aus zwei Komponenten: Ihm eine Abreibung zu verpassen und Geld zu erpressen», meinte einer der Verteidiger.

Es kam jedoch etwas anders... Die Staatsanwaltschaft spricht davon, dass die drei Kameraden den 45-Jährigen malträtiert, erpresst und entführt hätten.

Die «Kronen Zeitung» berichtet, dass die drei jungen Männer das Opfer stundenlang geprügelt hätten. Sie seien mit ihm quer durchs Waldviertel gefahren und hätten ihn schliesslich in einer Wohnung festgehalten. Dort sei er weiter mit einer Holzlatte geschlagen worden.

Schliesslich hätten die drei Angeklagten den Mann in einem Waldstück aussetzen wollen. Um ihn sterben zu lassen, ist die Staatsanwaltschaft Krems (NÖ) überzeugt und klagt gegen die Gewalttäter unter anderem wegen versuchtem Mordes.

Der Älteste versucht den Jüngsten in Schutz zu nehmen

Wie vor Gericht zu erfahren war, wurde die Brutalität auf einem Video festgehalten. Der 14-Jährige meinte, sie hätten «alle was getrunken» gehabt. Zusammen mit seinen Freunden (20 und 29) hätte sich die Aggression immer weiter hochgeschaukelt.

«Er ist nur daneben gestanden und hatte fast Tränen in den Augen. Man hat gemerkt, das ist ihm zu viel», versuchte der älteste Täter den 14-Jährigen noch in Schutz zu nehmen.

Die Richterin unterbrach ihn mit den Worten: «Davon merkt man auf dem Video aber nichts. Man hört auch in seiner Stimme nichts von Tränen».

Dass der 14-Jährige nicht ganz abgeneigt ist von Gewalt, zeigen demnach auch weitere Vorfälle. Im Mai – nur wenige Wochen nach seinem 14. Geburtstag – soll er einem anderen Jugendlichen ins Gesicht geschlagen haben.

Nur einen Monat danach war er der Verursacher eines Nasenbruchs. Ein paar Tage später bedrohte er ein Opfer gefährlich. Und schon vor seiner Strafmündigkeit sei er amtsbekannt gewesen.

6 Jahre, 13 Jahre und 15 Jahre Gefängnis

Vor Gericht gab der 14-Jährige zu, dass man den Mann zum Tatzeitpunkt am 21. November 2021 «in die Ecke gedrängt» und erpresst habe. «Wir haben ihm gesagt, er soll uns Geld geben, sonst gehen wir zur Polizei.»

Anschliessend sei es zu einem Gewaltausbruch gekommen – er betonte aber: «Einen Mordvorsatz hatten wir nie gehabt».

Die Geschworenen sahen dies nach einer langen Beratung aber anders: Die drei Niederösterreicher wurden in der Folge per Anklage schuldig gesprochen.

Das heisst: Der 14-Jährige muss fast sechs Jahre ins Gefängnis, der 20-Jährige insgesamt 13 Jahre und der Älteste wurde zu 15 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

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