Österreich will Öl-Embargo gegen Russland mittragen
Die österreichische Energieministerin hat sich bereit erklärt, ein allfälliges Öl-Embargo gegen Russland mitzutragen. Man sei darauf vorbereitet.
Das Wichtigste in Kürze
- Wien ist auf ein Öl-Embargo gegen Russland vorbereitet.
- Energieministerin Leonore Gewessler zeigte sich offen für eine solche Sanktionen.
- Man müsse allerdings die unterschiedliche Lage der Länder berücksichtigen.
Österreich steht einem Öl-Embargo gegen Russland laut Energieministerin Leonore Gewessler nicht entgegen. «Österreich ist bereit, ein Öl-Embargo auch konsequent mitzutragen, wenn die Kommission und die Mitgliedstaaten sich dafür entscheiden», sagte Gewessler am Rande eines Sondertreffens der EU-Energieminister in Brüssel. Man sei vorbereitet, fügte sie hinzu.
Schon im März habe Österreich kein russisches Öl mehr verarbeitet. In anderen Mitgliedstaaten sei die Situation allerdings anders. «Es ist Grundvoraussetzung, dass wir das gemeinsam tragen können», sagte Gewessler.
Ungarn lehnt Sanktionen gegen Öl-Lieferungen ab
Bei dem Treffen wollen die Minister über die Versorgungssicherheit in der EU sprechen, nachdem Russland Gaslieferungen nach Polen und Bulgarien gestoppt hatte. Am Rande soll es auch um die Pläne der Europäischen Union für ein mögliches Öl-Embargo gegen Moskau gehen.
Wirtschaftsminister Robert Habeck sagte am Morgen, dass Deutschland für einen solchen Lieferstopp bereit sei. Insbesondere Ungarn, das stark von russischer Energie abhängig ist, hat hingegen gedroht, Sanktionen gegen russische Öl-Lieferungen abzulehnen. Der Vorschlag für ein Embargo könnte daher eine Übergangsfrist enthalten. Über deren Länge und über mögliche Ausnahmeregelungen wird derzeit diskutiert.