Österreichs neues Parlament so weiblich wie noch nie
Am Mittwoch ist in Österreich zum ersten Mal das Parlament zusammen gekommen. Wie auch in der Schweiz gab es noch nie so viele Frauen im Nationalrat.
Das Wichtigste in Kürze
- In Österreich beträgt der Frauenanteil im Parlament 40 Prozent.
- Eine davon ist Philippa Strache – sie wurde jedoch aus ihrer Fraktion ausgeschlossen.
Knapp einen Monat nach der Parlamentswahl in Österreich ist der neue Nationalrat am Mittwoch zum ersten Mal zusammengekommen. Mit fast 40 Prozent sei der Anteil weiblicher Abgeordneter so hoch wie noch nie, sagte Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka.
Unter den 183 Abgeordneten war auch Philippa Strache. Sie ist die Ehefrau des ehemaligen FPÖ-Chefs Heinz-Christian Strache. Da die FPÖ sie nicht in ihre Fraktion lässt, sitzt sie als fraktionslose Abgeordnete im Parlament. Die FPÖ hat deshalb nur 30 statt 31 Mandate.
Straches mit FPÖ zerstritten
Die FPÖ und das Ehepaar Strache haben sich unter anderem wegen der Spesen-Affäre entzweit. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Veruntreuung gegen den Ex-Parteichef. Dies weil er private Rechnungen auf Kosten der Partei abgerechnet haben soll. Das Paar bestreitet die Vorwürfe.
Im neuen Parlament hat die konservative ÖVP von Wahlsieger und Ex-Kanzler Sebastian Kurz 71 Abgeordnete. Kurz fungiert bis zur Bildung einer neuen Regierung als ÖVP-Fraktionschef.
Die SPÖ kommt auf 40 Mandate. Die Grünen haben 26 Abgeordnete, die liberalen Neos kommen auf 15 Sitze. Die Sondierungsverhandlungen zur Bildung einer neuen Koalition befinden sich noch im Frühstadium. Ein Bündnis zwischen ÖVP und Grünen gilt als möglich.