Österreichs Polizei findet Waffen im Wert von 1,5 Mio. Euro
In Ober- und Niederösterreich fand die Polizei ein riesiges Waffenarsenal im Wert von über 1,5 Millionen Euro. Es gehörte wohl der rechtsextremen Szene.
Das Wichtigste in Kürze
- Österreichs Polizei stellte ein grosses Waffenarsenal sicher.
- Dieses kann wohl der rechtsextremen Szene zugerechnet werden.
- Laut den Behörden haben die Waffen einen Wert von mehr als 1,5 Millionen Euro.
Die Polizei in Österreich hat ein grosses Waffenarsenal bei Rockern sichergestellt, die der rechtsextremen Szene zugerechnet werden. In Oberösterreich und Niederösterreich seien mehr als 70 Langwaffen gefunden worden. Darunter befinden sich Maschinengewehre und Maschinenpistolen, sagte der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, am Donnerstag in Wien.
Ausserdem entdeckten die Ermittler nach eigenen Angaben rund 100 Pistolen, 400 teils schussbereite Signalwaffen. Zudem fanden sie mehr als 10'000 Schuss Munition unterschiedlichen Kalibers. Auch 1000 Waffenteile, die zur Herstellung von 500 Pistolen geeignet gewesen wären, waren aufzufinden.
Die Waffen hatten laut Behörden einen Gesamtwert von 1,5 Millionen Euro. Auch etwa 550 NS-Devotionalien wie Medaillen, Fahnen und Schriften, sowie 600'000 Euro Bargeld seien sichergestellt worden. Zehn Verdächtige sind laut Behörden unter anderem wegen Verstössen gegen das Waffengesetz festgenommen worden.
Waffenhandel professionalisiert sich
«Die Sicherstellung von automatischen Waffen ist ein alarmierender Hinweis darauf, wie gefährlich diese Szene ist», sagte Justizministerin Alma Zadic (Grüne). Die Verdächtigen, die zu den Vorwürfen nach Angaben der Behörden schweigen, seien äusserst konspirativ vorgegangen, hiess es.
Generell sei zu beobachten, dass sich die Szene in einem «Professionalisierungs-Schub» befinde und sich international zu vernetzen versuche. Dies sagte der Leiter der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DNS), Omar Haijawi-Pirchner. 2022 habe es in der rechtsextremen Szene in Österreich 660 Ermittlungsverfahren, 100 Hausdurchsuchungen und 37 Festnahmen gegeben.
Die Ermittlungen gegen die Rocker hätten begonnen, nachdem die Fahnder 2021 von Expansionsplänen der Gruppe «Bandidos» nach Österreich erfahren hätten. Unter den Festgenommenen sei auch eine «sehr hohe Führungsperson» einer ehemaligen Neonazi-Gruppe. Der Leiter des Bundeskriminalamts, Andreas Holzer, kritisierte erneut, dass in Österreich die Überwachung von Messenger-Diensten rechtlich nicht möglich sei.