Ostsee-Kabel beschädigt: Weitere Verbindung betroffen
Neue Erkenntnisse zu Schäden an Unterseekabeln in der Ostsee: Ein weiteres Datenkabel zwischen Schweden und Litauen ist beschädigt. Experten vermuten Sabotage.
In der Ostsee wurden mehrere Unterseekabel beschädigt. Das Kabel C-Lion1 zwischen Finnland und Deutschland ist defekt, Betreiber Cinia geht von äusserer Einwirkung aus.
Laut NDR vermutet auch der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius Sabotage. Er spricht von einer «hybriden Aktion» und schliesst einen Unfall durch Anker aus.
Deutschlands Aussenministerin Annalena Baerbock äussert den Verdacht auf «absichtlichen Schaden», wie das «ZDF» berichtet. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.
Weitere Kabelschäden entdeckt
Ein zweites Kabel zwischen Schweden und Litauen wurde ebenfalls beschädigt. Das schwedische Unternehmen Telia bestätigte den Vorfall gegenüber der «dpa».
Die Schäden traten in schwedischen Gewässern auf. Laut «bpb» ereigneten sich die Vorfälle ausserhalb der verkehrsreichen Gebiete.
Mittlerweile ist Spezialschiff aus Calais (FR) unterwegs, um das C-Lion1-Kabel zu reparieren. Cinia schätzt die Reparaturdauer auf fünf bis 15 Tage. Das Kabel muss dafür vom Grund der Ostsee gehoben werden.
Bedeutung der Unterseekabel in der Ostsee
Weltweit sichern rund 500 Unterseekabel den interkontinentalen Datentransport. Sie sind laut «bpb» zentral für globale Finanz- und Wirtschaftstransaktionen.
Die Kabel gelten als kritische Infrastruktur. Ihr Ausfall kann dramatische Auswirkungen auf die öffentliche Sicherheit haben.
Die NATO arbeitet an verbesserter Sicherheit und Aufklärung, Kabelbetreiber sollen stärker in die Pflicht genommen werden. Bei der Abwehr von Sabotage in internationalen Gewässern bestehen jedoch juristische Lücken.
Verdacht auf Sabotage
Seit 2022 häufen sich ungewöhnliche Vorfälle im Ostseeraum. Immer wieder werden Datenkabel beschädigt, wie «bpb» berichtet2.
Der Vorfall erinnert an den Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines 2022. Damals wurden drei Röhren der Gas-Pipeline stark beschädigt.
Die Häufung der Vorfälle wirft Fragen zur Sicherheit der kritischen Infrastruktur in der Ostsee auf.