Ostukraine-Konflikt: Mehrheit gegen Vereinigung mit Ukraine
Im Ostukraine-Konflikt will die Hälfte der Russen einen ukrainischen Nato-Beitritt mit Militärgewalt verhindern. Sie glauben aber an ein friedliches Ende.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Ostukraine-Konflikt glaubt eine Mehrheit der Russen an einen friedlichen Ausgang.
- Sie befürworten aber einen Militäreinsatz, um ein Nato-Beitritt der Ukraine zu verhindern.
- Eine Wiedervereinigung wird aber mehrheitlich abgelehnt.
Der Ostukraine-Konflikt eskaliert immer weiter. Russlands Wladimir Putin hat die Regionen Donetsk und Luhansk anerkannt und die Entsendung von Friedenstruppen angeordnet. Bereits vor diesen Eskalationsschritten hat CNN rund 1000 Russen und 1000 Ukrainer befragt und sehr unterschiedliche Ansichten gefunden.
Von den befragten Russen hält die Hälfte militärische Gewalt für gerechtfertigt, wenn damit ein Nato-Beitritt der Ukraine verhindert wird. Rund ein Viertel empfände einen solchen Einsatz als falsch, ein Viertel ist sich unsicher.
Putin klagte mehrfach, dass die Nato eine Osterweiterung anstrebe, was gegen ein Abkommen verstossen soll. Es wurde auch gemunkelt, dass der Präsident mit dem Truppenaufmarsch Sicherheitsgarantien erzwingen wolle.
Ein Militäreinsatz um Russland und die Ukraine zu vereinen, findet hingegen keine Mehrheit unter den befragten Russen: 43 Prozent sind dagegen, nur 36 Prozent dafür. Trotzdem sehen sich die Russen als «ein Volk» mit den Ukrainern. Nur eine Minderheit ist aber der Ansicht, dass die beiden Länder – friedlich oder militärisch – vereint werden sollten.
Trotz des Truppenaufmarsches glaubten Mitte Februar nur 13 Prozent der Russen, dass ihr Land militärische Aktionen initiieren werde. Auch ein ukrainischer Angriff wurde als unwahrscheinlich eingestuft. 65 Prozent erwarteten einen friedlichen Ausgang, nur 21 Prozent rechneten nicht damit.
Wenig überraschend hält nur eine kleine Minderheit der befragten Ukrainer militärische Gewalt gegen ihr Land für falsch. Doch auch eine Mehrheit (45 Prozent gegenüber 42 Prozent) erwartete Mitte Februar nicht, dass Russland militärische Aktionen initiieren.
Bei der Frage, ob der Ostukraine-Konflikt friedlich endet, gab es bei den Ukrainern einen Gleichstand: 43 Prozent glaubt daran, 43 Prozent eher nicht.