Die Zahlen sind alarmierend: In zehn Ländern leiden aktuell 48 Millionen Menschen unter akutem Hunger – ein Anstieg um 21 Millionen seit 2016.
Hunger
Das Wüstengebiet bei Bandar Beyla im Nordosten der autonomen Region Puntland. - Ben Curtis/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Durch den Klimawandel steigt die Zahl der Personen, die an Hunger leiden.
  • In wenigen Jahren hat sich dieser Wert in Klima-Krisenregionen verdoppelt.
  • Das geht aus einer Studie der Hilfsorganisation Oxfam hervor.
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Die Erde hat sich schon um etwa ein Grad aufgeheizt im Vergleich zur vorindustriellen Zeit – und deshalb kämpfen laut einer Oxfam-Studie in zehn stark betroffenen Klima-Krisenherden mehr als doppelt so viele Menschen mit akutem Hunger wie noch vor wenigen Jahren.

Aktuell leiden in diesen Ländern 48 Millionen Menschen unter akutem Hunger – ein Anstieg um 21 Millionen seit 2016. Und 18 Millionen von ihnen seien sogar gefährdet, an Hunger zu sterben, heisst es in der veröffentlichten Oxfam-Studie «Hunger in a heating world».

Zugleich wies die Hilfsorganisation darauf hin, dass der Profit, den die fossilen Energiekonzerne innerhalb von 18 Tagen machen, den gesamten von der UN für 2022 veranschlagten weltweiten Bedarf an humanitärer Hilfe decken würde.

«Klimawandel ist nicht länger nur eine tickende Zeitbombe»

Gabriela Bucher, Generaldirektorin von Oxfam International, erklärte: «Klimawandel ist nicht länger nur eine tickende Zeitbombe, sondern eine, die gerade vor unseren Augen explodiert.» Die Klimakrise bringe mehr und mehr extreme Wetterverhältnisse wie Dürren, Wirbelstürme und Flut mit sich. Diese hätten sich in den letzten 50 Jahren verfünffacht, träten immer öfter auf und forderten immer mehr Todesopfer.

Die Studie identifiziert als die zehn am stärksten betroffenen Klima-Krisenherde: Somalia, Haiti, Dschibuti, Kenia, Niger, Afghanistan, Guatemala, Madagaskar, Burkina Faso und Simbabwe. Diese Länder wurden in den letzten zwei Jahrzehnten am häufigsten von extremen Wetterereignissen heimgesucht. Bucher sagte zu der Lage dort: «Millionen von Menschen, die bereits unter anhaltenden Konflikten, grassierender Ungleichheit und Wirtschaftskrisen leiden, verlieren nun durch Unwetterkatastrophen, Klima-Extreme und die schleichenden Veränderungen ihre Lebensgrundlagen.»

Die täglichen Profite der fossilen Energiekonzerne lagen nach Oxfam-Angaben in den vergangenen 50 Jahren im Durchschnitt bei 2,8 Milliarden Dollar. Die Profite von nicht einmal ganz 18 Tagen könnten die 49 Milliarden Dollar decken, die laut der UN gebraucht werden, um den gesamten Bedarf an humanitärer Hilfe im Jahr 2022 zu decken, hiess es. Umweltverschmutzende Unternehmen müssten stärker besteuert werden, forderte Oxfam.

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