Pakistaner von München aus nach Islamabad abgeschoben
Das Wichtigste in Kürze
- Inmitten der Coronakrise ist ein weiterer Abschiebeflug aus Deutschland in Pakistan gelandet.
An Bord der Maschine befanden sich 33 Pakistaner, wie die Bundeskriminalpolizei in Pakistan (FIA) der Deutschen Presse-Agentur sagte.
Am frühen Morgen traf der Flug in Pakistans Hauptstadt Islamabad ein, der am späten Dienstagabend in München gestartet war.
Laut dem Bundesinnenministerium wurden 24 Männer aus Deutschland abgeschoben, sieben aus Österreich und zwei aus Polen. 143 Sicherheitsbeamte begleiteten die Sammelabschiebung in das südasiatische Land. An der Abschiebung beteiligten sich demnach die Bundesländer Bayern, Nordrhein-Westfalen und Hessen.
Einige der 33 Männer wurden in Islamabad in eine Haftanstalt gebracht. Ihnen werden Verstösse gegen nationale Migrationsgesetze vorgeworfen, wie etwa das Bezahlen von Schleusern für die Flucht über das Nachbarland Iran. Innerhalb der nächsten Tage sollen sie einem Haftrichter vorgestellt werden. Mehrere Angehörige warteten auf ihre Verwandten vor einem Polizeigebäude in Islamabad.
Vor einem Monat hatte erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland wieder eine grössere Sammelabschiebung stattgefunden, ebenfalls nach Pakistan.
Deutschland hat Abschiebungen in das aussereuropäische Ausland nie offiziell ausgesetzt. Die Zahl der Abschiebungen in Nicht-EU-Staaten war seit März dennoch stark zurückgegangen, da kaum noch Flüge stattfanden und sich Staaten mit Verweis auf den Infektionsschutz weigerten, ihre Landsleute zurückzunehmen.
In Pakistan sind bislang rund 290.000 Coronavirus-Infektionen durch Tests in den Krankenhäusern nachgewiesen worden. Mehr als zwei Millionen Menschen wurden getestet. In dem Land ist inzwischen Normalität eingekehrt, es gibt kaum noch Restriktionen in Folge der Pandemie. Seit dem 20. Juni sind auch internationale Flüge nach Pakistan wieder erlaubt.