Papst bei Treffen mit Juden: Eure Geschichte ist auch unsere

Papst Franziskus hat auf seiner Slowakei-Reise Antisemitismus und Gewalt verurteilt.

Papst Franziskus
Papst Franziskus forderte in seiner Osterbotschaft ein Ende der Gewalt. - dpa

«Wir sind, ich betonte es, vereint in der Verurteilung jeglicher Gewalt, jeder Form des Antisemitismus und im Einsatz dafür, dass das Bild Gottes im menschlichen Geschöpf nicht geschändet wird», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Montag bei einem Treffen mit der jüdischen Gemeinde in der Hauptstadt Bratislava. Der 84-Jährige traf die Glaubensvertreter im Zentrum der Stadt. Dort stand einst eine Synagoge, die den Zweiten Weltkrieg überstand und später von den Kommunisten abgerissen wurde. Heute erinnert dort ein Mahnmal an den Holocaust.

«Liebe Brüder und Schwestern, eure Geschichte ist unsere Geschichte, eure Schmerzen sind unsere Schmerzen», sagte Franziskus weiter.

Für viele Juden sei dieses Mahnmal der Schoah der einzige Ort, an dem sie ihrer Verstorbenen gedenken könnten. Man dürfe die Fehler der Vergangenheit nicht vergessen, damit sie sich in der Zukunft nicht wiederholten, sagte der Präsident des Zentralverbands jüdischer Gemeinden in der Slowakei, Richard Duda. Symbolisch zündeten Duda und Franziskus danach zwei Kerzen an.

Für die katholische Kirche in der Slowakei sind Antisemitismus und der Holocaust ein heikles Thema. Das Land war während des Zweiten Weltkriegs ein von NS-Deutschland abhängiger Vasallenstaat mit dem katholischen Priester Jozef Tiso als Präsidenten und anderen führenden Klerikern als aktiven Unterstützern. Das Tiso-Regime verbot alle demokratischen Parteien und deportierte nahezu 70 000 Juden in deutsche Konzentrationslager wie Auschwitz und Theresienstadt.

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