Papst fordert von Putin ein Ende der «Spirale der Gewalt»
Papst Franziskus hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin gebeten, die «Spirale der Gewalt» in der Ukraine zu stoppen.
Das Wichtigste in Kürze
- Franziskus wendet sich erstmals seit Kriegsbeginn direkt an russischen Präsidenten.
Auf dem Petersplatz in Rom bedauerte er während des sonntäglichen Gebets die Annexion der vier ukrainischen Regionen durch Moskau, die internationalem Recht widerspreche.
Es war das erste Mal seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine am 24. Februar, dass sich der argentinische Papst in einer Rede direkt an Präsident Putin wandte.
Die in den vergangenen Tagen entstandene Situation erhöhe das Risiko einer nuklearen Eskalation und lasse «weltweit unkontrollierbare und katastrophale Folgen befürchten», sagte der Papst. Dass die Menschheit wieder mit einer «atomaren Bedrohung» konfrontiert sei, sei «absurd».
An den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj appellierte das katholische Kirchenoberhaupt, offen für «ernstgemeinte Friedensverhandlungen» zu sein. «Es ist beängstigend, dass die Welt die Geografie der Ukraine anhand von Namen wie Butscha, Irpin, Mariupol, Isjum, Saporischschja und anderen Orten kennenlernt, die zu (...) Orten des Leids und der Angst geworden sind», fügte er hinzu.
Der Vatikan unternimmt seit Beginn des Ukraine-Krieges eine Gratwanderung, indem er einerseits den russischen Angriffskrieg in der Ukraine verurteilt, zugleich aber versucht, die Möglichkeit eines Dialogs mit Moskau offen zu halten.