Papst Franziskus warnt vor einer Kultur der Beleidigung

Keystone-SDA
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Vatikanstadt,

In seiner Pfingstpredigt auf dem Petersplatz in Rom hat Papst Franziskus mit Blick auf soziale Medien vor der «Kultur der Beleidigung» gewarnt.

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Papst Franziskus geht nach der Pfingstmesse auf dem Petersplatz an Kardinälen vorbei. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf dem Petersplatz in Rom hielt Papst Franziskus seine Pfingstpredigt.
  • In seiner Rede beklagt Franziskus eine «Kultur der Beleidigung».
  • Es sei Mode geworden, mit beleidigenden Adjektiven, um sich zu werfen.

Papst Franziskus hat eine «Kultur der Beleidigung» beklagt. Diese werde durch sozialen Medien verstärkt. Sie präge ein Zeitalter der Spaltung und des Nationalismus. Das stehe im Gegensatz zur christlichen Mission, Harmonie unter den Menschen zu stärken.

In seiner Pfingstpredigt auf dem Petersplatz in Rom sagt Franziskus: «Je mehr wir soziale Medien nutzen, desto weniger sozial verhalten wir uns.» Es es sei Mode geworden, mit beleidigenden Adjektiven, um sich zu werfen und «exklusivistische Ideen» zu streuen. Als Exklusivismus wird die Vorstellung bezeichnet, im alleinigen Besitz der Wahrheit zu sein.

«In der heutigen Welt hat der Mangel an Harmonie zu starken Spaltungen geführt», sagte der Papst. «Da sind die, die zu viel haben, und jene, die nichts haben; jene, die hundert Jahre alt werden wollen und jene, die noch nicht einmal geboren werden können.»

Empfehlung vom Papst: Auf Bosheit mit Güte reagieren

Er warnte vor der Versuchung, sich an kleine Gruppen zu klammern, «an die Dinge und Menschen, die wir mögen». Doch vom Nest zur Sekte sei es nur ein kleiner Schritt – auch in der Kirche.

Die katholische Kirche stehe in der Gefahr, nur noch eine Organisation zu sein, die Propaganda für ihren Auftrag halte. Anstatt Freude und Harmonie zu pflegen. Franziskus empfahl, auf Bosheit mit Güte zu reagieren.

Nach der Messe veröffentlichte der Vatikan eine Botschaft des Papstes zur Aufgabe der Kirche. Darin griff Franziskus einen Aufruf von Papst Benedikt XV. nach dem Ersten Weltkrieg auf und forderte ein Ende jeder Form Nationalismus und Ethnozentrismus.

Die universale Aufgabe der Kirche erfordere es, sich von Ideen zu verabschieden. Ausschliesslich das eigene Land und die eigene ethnische Gruppe sei etwas Besonderes, zitierte er seinen Vorgänger von vor 100 Jahren. «Niemand ist gezwungen, in der Ichbezogenheit eingeschlossen zu bleiben», schrieb Franziskus.

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