Papst: Weltsynode ist kein Parlament und keine Meinungsumfrage
Papst Franziskus sieht in der anstehenden Weltsynode mehr als nur eine einfache Umfrage unter Gläubigen. Vor dem offiziellen Beginn des zweijährigen Projekts am Sonntag rief der Pontifex am Samstag abermals alle Kirchengemeinden zur aktiven Mitarbeit auf. Nur so werde die katholische Kirche in diesem Reformprozess Erfolg haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Es gehe darum, den Gläubigen auf der ganzen Welt zuzuhören, sagte Franziskus.
Es handle sich aber nicht bloss um eine Umfrage, bei der jeder seine Präferenzen einbringen könne. «Die Synode ist kein Parlament und keine Meinungserhebung», erklärte der Papst. «Die Synode ist ein spiritueller Moment. Der Protagonist der Synode ist der Heilige Geist.» Mit einer Messe wird der Papst den Prozess am Sonntag (10.00 Uhr) im Petersdom offiziell eröffnen.
Franziskus forderte alle Gläubigen auf, sich zu beteiligen. Ohne Teilhabe entstünden am Ende aus dem guten Willen keine Taten. Der Vatikan registriere, dass sich viele Christen noch nicht einbezogen fühlen, darunter auch «Frauen, die oft noch an den Rand gedrängt werden», wie Franziskus sagte. Sich an dem Prozess zu beteiligen sei «eine unverzichtbare, kirchliche Aufgabe». Er hob hervor, dass er damit Priester wie auch Laien meine.
Bei einer Konferenz der Weltbischöfe will Papst Franziskus im Herbst 2023 über neue Regeln innerhalb der Kirche beraten, die dann in einem Apostolischen Schreiben verankert werden. Dieses soll ein Leitfaden sein für Reformen in der Kirche, an denen sich dann alle Gemeinden auf der Welt orientieren können. Zur Vorbereitung werden zunächst bis April 2022 die Gläubigen angehört über den Zustand der Kirche.
Der Papst nennt das «Phase des Zuhörens und der Konsultation» und lädt auch Laien dazu ein. Danach sollen die Eindrücke auf regionaler und kontinentaler Ebene sowie im Vatikan debattiert und konkrete Vorschläge sowie Ideen für die Bischofssynode 2023 erarbeitet werden.