Paris weitet Alkoholverbot wegen Corona aus
Die Stadt Paris verschärft ihre Corona-Massnahmen: Ab sofort gilt in Frankreichs Hauptstadt ein ausgeweitetes Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Paris verzeichnete binnen einer Woche 322 Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner.
- Nun hat die Stadt das Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen ausgeweitet.
- Ausserdem müssen Non-Food-Läden, die grösser als 10'000 Quadratmeter sind, schliessen.
Die Stadt Paris hat wegen der Corona-Lage das Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen massiv ausgeweitet.
So ist Alkoholkonsum ab sofort zum Beispiel an den Ufern der Seine, des Canal Saint-Martin, auf der berühmten Place du Tertre nahe der Basilika Sacré-Coeur und an vielen weiteren Orten der Stadt verboten, wie die Polizeipräfektur am Freitag mitteilte. Ausserdem müssen Nicht-Lebensmittel-Läden, die grösser als 10'000 Quadratmeter sind, schliessen.
Am vergangenen Wochenende hatten zahlreiche Menschen das gute Wetter an der frischen Luft genossen. Stellenweise war es vor allem an den Seine- und Kanalufern der französischen Hauptstadt sehr voll. Paris gehört zu den 23 Départements, für die Premier Jean Castex eine erhöhte Corona-Warnstufe ausgerufen hatte. Einen Wochenend-Lockdown wie in Nizza, Dunkerque (Dünkirchen) oder im Département Pas-de-Calais im Norden des Landes gibt es in der Metropole allerdings nicht.
Paris: 322 Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner
Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo hatte einen solchen Teil-Lockdown als «unmenschlich» bezeichnet. Vorher hatte ihr Vize allerdings einen kurzen harten Lockdown für einige Wochen ins Spiel gebracht – mit der Perspektive, danach wieder Restaurants oder Kultureinrichtungen öffnen zu können. Nach heftiger Kritik ruderte er allerdings wieder zurück. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner binnen einer Woche lag in Paris zuletzt bei knapp 322. In ganz Frankreich liegt die Zahl bei rund 220.
Generell gilt in Frankreich seit Wochen eine strenge Ausgangssperre ab 18 Uhr. Einkaufen oder Spaziergänge an der frischen Luft sind dann tabu. Ausnahmen gelten etwa für den Arbeitsweg. Premier Castex betonte am Donnerstag, dass die Infektionszahlen im Land nicht exponentiell stiegen, aber dennoch besorgniserregend seien. Die Regierung hatte mögliche Öffnungen für «vielleicht bereits Mitte April» ins Spiel gebracht, will sich aber auf keinen Termin festlegen.