Pariser Geschäfte füllen Trinkflaschen gratis auf
Umweltschutz statt Konsum: Wer in Frankreichs Hauptstadt Durst verspürt, bekommt künftig kostenlos frisches Wasser in die eigene Trinkflasche gefüllt.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Auffüllen der Flaschen verpflichtet die Menschen nicht zu einem Kauf oder Konsum.
- 500 Läden machen bereits mit und möglichst viele weitere werden gesucht.
In Paris haben die Wasserwerke im Kampf gegen Plastikmüll eine Aktion gestartet, bei der Geschäfte kostenlos die Trinkflaschen der durstigen Einwohner und Touristen auffüllen. 500 Läden machen bereits mit und möglichst viele weitere werden gesucht, wie die Stadt mitteilte.
Die Geschäfte machen mit einem Aufkleber «Ici je choisis l'eau de Paris» (Hier wähle ich das Wasser von Paris) auf den Service aufmerksam, der nicht zu irgendeinem Kauf oder Konsum verpflichtet. Auf einer Online-Karte können die Läden lokalisiert werden, ebenso wie die rund 1200 Brunnen und öffentlichen Wasserzapfstellen in Strassen und Parks der Hauptstadt.
Nur jede zweite Flasche finde den Weg zum Recycling
Jede zweite Pariserin und jeder zweite Pariser trinke ausserhalb des Hauses Wasser und drei Viertel der jährlich 33,8 Millionen Touristen kauften bei einem Paris-Besuch Plastikflaschen mit Wasser, begründete die Stadt die Aktion. Nur jede zweite Flasche aber finde den Weg zum Recycling, Millionen weggeworfener Plastikflaschen seien die Folge, deshalb solle die Benutzung von Trinkflaschen gefördert werden.
Kürzlich legten die Wasserwerke bereits ein Konzept zum Kampf gegen Plastikflaschen vor. Darin heisst es unter anderem, dass das Pariser Leitungswasser nach Analysen von derselben Qualität wie Mineralwasser aus der Flasche ist, allerdings 200 bis 300 Mal weniger kostet und einen 1000 Mal geringeren CO2-Abdruck hat. Damit möglichst viele Menschen von Mineralwasser aus Plastikflaschen auf Leitungswasser umsteigen, beinhaltet das Pariser Konzept konkrete Schritte für Beschäftigte in Büros, für Kultur- und Sportereignisse, Hotels und Restaurants sowie Krankenhäuser und Schulen.