Die Befragung des Hauptangeklagten im Prozess um die Pariser Terroranschläge vom November 2015 verschiebt sich erneut. Das Gericht entschied am Dienstag, alle Sitzungen des Prozesses in dieser Woche zu vertagen, wie es am Abend von der Anti-Terrorstaatsanwaltschaft hiess. Salah Abdeslam, der als einziger Überlebende des Terrorkommandos gilt, sollte am Donnerstag und Freitag gehört werden. Nach Medienberichten wird der Prozess nun aber frühestens am kommenden Dienstag wieder aufgenommen. Abdeslam soll demnach erst im Februar befragt werden. Grund für die Verschiebung ist den Berichten zufolge, dass ein Mitangeklagter positiv auf das Coronavirus getestet wurde.
Bataclan
Einer der Tatorte: Das Bataclan in Paris. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Prozess rollt die Anschlagsserie vom 13.
Ad

November 2015 auf. 20 Verdächtige müssen sich in dem Verfahren verantworten. Bei den Anschlägen hatten Extremisten insgesamt 130 Menschen getötet und 350 weitere verletzt. Sie richteten ein Massaker im Konzertsaal «Bataclan» an und beschossen Bars und Restaurants im Osten der französischen Hauptstadt. Ausserdem sprengten sich drei Selbstmordattentäter an dem Abend während eines Fussball-Länderspiels zwischen Deutschland und Frankreich am Stade de France in die Luft. Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) reklamierte die Anschläge für sich.

Ursprünglich sollte Abdeslam bereits am vergangenen Donnerstag befragt werden. Der Termin fiel ins Wasser, nachdem er sich mit dem Coronavirus infiziert hatte. Bisher wurde er nur zu seiner Persönlichkeit, nicht aber zu Vorbereitungen der Terrorakte oder seiner Gesinnung befragt. In dem seit September laufenden Verfahren waren zunächst vor allem Ermittler sowie Überlebende der Anschlagsserie zu Wort gekommen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Islamischer StaatStade de FranceCoronavirusBataclanGerichtWasserStaat