Pariser Terrorprozess: Befragung von Salah Abdeslam verzögert sich
Am 13. November 2015 führte eine Anschlagserie in Paris zu 130 Toten. Nun verzögert sich die Befragung des Hauptangeklagten wegen einer Corona-Infektion.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 13. November 2015 wurde Frankreich von einer Anschlagserie erschüttert.
- Am Donnerstag sollte der Hauptangeklagte Salah Abdeslam befragt werden.
- Wegen dessen Infektion mit dem Coronavirus muss die Befragung jedoch verschoben werden.
Im Prozess um die islamistischen Terroranschläge in Paris verzögert sich der Start der Befragung des Hauptangeklagten Salah Abdeslam. Dieser war ursprünglich für Donnerstag geplant. Hintergrund sei eine Corona-Erkrankung Abdeslams, teilte das Gericht am Mittwoch mit. Extremisten hatten im Konzertsaal «Bataclan» sowie in Bars und Restaurants 130 Menschen erschossen.
Der bereits in Belgien verurteilte Abdeslam gilt als einer der Haupttäter und einziger Überlebender des Terrorkommandos. Dieser soll nun ab Donnerstag kommender Woche befragt werden. In dem Verfahren waren zunächst vor allem Ermittler sowie Überlebende der Anschlagserie vom 13. November 2015 zu Wort gekommen.
Salah Abdeslam: «Haben auf Krieg geantwortet»
Am Stade de France sprengten sich zudem während eines Fussball-Länderspiels zwischen Deutschland und Frankreich drei Selbstmordattentäter in die Luft. Angeklagt sind 20 Verdächtige. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Taten für sich.
Abdeslam rechtfertigte in einer Einlassung das Blutbad bereits. «Wir haben Frankreich angegriffen. Wir haben die Bevölkerung ins Visier genommen, Zivilisten, aber persönlich haben wir nichts gegen sie». Dies sagte Abdeslam.
Als der damalige Präsident François Hollande entschieden habe, den Islamischen Staat anzugreifen, habe er gewusst, dass seine Entscheidung Risiken beinhalte. Hollande wies dies als Zeuge in dem Prozess von sich. «Man hat Krieg gegen uns geführt, darauf haben wir geantwortet», sagte er aus.