Schweizer Börse

Schweizer Börse beruhigt sich trotz eskalierendem Zollstreit

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Zürich,

Zwischen Handelsstreit und Zollkrieg: Die Schweizer Börse zeigt sich widerstandsfähig.

verrechnungssteuer-reform
Die Schweizer Börse SIX an der Pfingstweidstrasse. (Archivbild) - dpa

Nach dem steilen Auf und Ab der vergangenen Tage hat sich die Lage am Schweizer Aktienmarkt zum Wochenschluss wieder beruhigt. Zunächst sorgte eine weitere Verschärfung des Handelskriegs für tiefrote Zahlen. China schraubte am Freitagvormittag die Zölle auf US-Waren von 84 auf 125 Prozent hoch.

Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump die Zölle auf Waren aus China auf insgesamt 145 Prozent angehoben. Zudem kamen noch Drohungen aus Brüssel in Richtung Washington: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zieht Abgaben für amerikanische Tech-Riesen wie Google und Meta in Betracht.

«Der Schlagabtausch geht weiter und ein Ende ist nicht abzusehen», sagte ein Händler. Der Handelsstreit habe eine neue Stufe erreicht und die Verunsicherung der Investoren weiter erhöht. Ein Ende des Abwärtstrends dürfte wohl noch etwas auf sich warten lassen, hiess es weiter.

Dass die Märkte ihr Vertrauen in die USA verlieren würden, zeige sich auch am schwachen Dollar und den steigenden Renditen der US-Staatsanleihen. «Die Anleger stimmen mit den Füssen ab», so der Händler.

Die Handelsvolumen im Durchschnitt

Allerdings haben sich die Emotionen bis zum Schweizer Börsenschluss wieder abgekühlt. Es kam nicht mehr zu den steilen Kursausschlägen der Vortage. Die Handelsvolumen waren nur noch durchschnittlich.

Der SMI fiel zum Handelsschluss um 0,04 Prozent auf 11'240 Punkte. Zeitweise tauchte der Leitindex bis auf 11'059 Punkte, stiess dann aber am Nachmittag wieder vorübergehend in die Gewinnzone vor.

Insgesamt hat der SMI in der abgelaufenen Handelswoche damit 3,5 Prozent verloren. Dies, nachdem er in der Woche davor bereits 9,3 Prozent eingebüsst hatte. Damit hielt sich die Schweizer Börse besser als die anderen grossen Börsen in Europa und den USA, die höhere Einbussen erlitten.

Die stärksten Abschläge schienen die Aktien des Versicherers Zurich (-5,3 Prozent) und des Industriekonzerns SIG (-2,4 Prozent) zu verbuchen. Grund dafür war aber vor allem die Auszahlung der Dividende. Dahinter mussten Zykliker wie ABB (-2,2 Prozent) oder der Computerzubehörhersteller Logitech (-2,0 Prozent) Federn lassen.

Logitech streicht Jahresziele

Logitech hatte am Vorabend seine Jahresziele 2025/26 gestrichen. Dies komme wenig überraschend, aber dennoch nicht gut an, kommentierte die Bank Vontobel. Logitech hat einen bedeutenden Teil seiner Produktion in China und liefert die Produkte in die USA. Damit sind die Westschweizer anfällig für Zollerhöhungen.

Als Stütze des SMI erwiesen sich die Schwergewichte, allen voran Novartis (+1,6 Prozent). Der Pharmakonzern will in den USA in den nächsten fünf Jahren insgesamt 23 Milliarden Dollar in den Ausbau der Produktion und der Forschung investieren. Auch Branchenkollege Roche (+0,3 Prozent) denkt weiterhin über einen Ausbau der bereits bedeutenden Präsenz in den USA durch zusätzliche Investitionen nach.

Tiefere Spuren hinterliess der Zollkrieg indes im Devisenhandel. Der Dollar geriet unter Druck, während der Franken von seinem Ruf als sicherer Hafen profitierte und neue Höchstwerte erreichte. Zeitweise fiel der Dollar erstmals unter die Marke von 0,81 Franken und erreichte ein neues Rekordtief von 0,8099 Franken. Der Euro verbilligte sich auf 0,9233 Franken nach 0,9297 Franken am Freitagmittag.

Kommentare

User #3651 (nicht angemeldet)

Können die Schafe ja wieder beruhigt schlafen gehen. Määääääää.

Weiterlesen

Börse Schweiz
13 Interaktionen
Massive Verluste
Shoppi Tivoli
Shoppi Tivoli

MEHR SCHWEIZER BöRSE

DAX Performance Index SMI
4 Interaktionen
Ausverkauf
SIX Schweizer Börse Stellenabbau
2 Interaktionen
Schweizer Börse
schweizer börse
1 Interaktionen
Aktienmarkt

MEHR AUS STADT ZüRICH

Ferdinand Piëch Enkel
1 Interaktionen
Zürich
Katharina Prelicz-Huber
19 Interaktionen
Gastbeitrag
Spenden
59 Interaktionen
Ex-TV-Star
de
54 Interaktionen
Klassiker-Klatsche