Petra P. tauchte unter: Polizisten ermittelten 15 Jahre in Mordfall

Redaktion
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Deutschland,

Petra P. galt mehr als drei Jahrzehnte als verschwunden, Ermittler gingen von ihrem Mord auf. Doch dann tauchte sie wieder bei bester Gesundheit auf.

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Petra P. verschwand über drei Jahrzehnte in der Anonymität der Grosstradt. (Symbolbild) - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Informatikstudentin Petra P. verschwand im Jahr 1984 spurlos.
  • Ermittler waren sich sicher: Sie ist ermordet worden.
  • Doch im Jahr 2015 wurde sie durch einen Zufall in Düsseldorf gefunden.

Es ist eine Geschichte wie aus einem Krimi: Petra P., eine Informatikstudentin, verschwindet 1984 spurlos. Über drei Jahrzehnte später tauchte sie wieder auf – die vermeintlich Tote war lediglich untergetaucht. Nun spricht sie in einer Fernsehsendung über ihre Gründe und trifft dabei auch auf einen Ermittler ihres Falls.

Holger Kunkel war fast 47 Jahre lang Polizist und stolperte im Jahr 2000 über Petra P. und ihre Cold-Case-Akte. Mit Hilfe von DNA-Proben aus Petras Poesiealbum sowie ihrer Zahnbürste und Haarbürste speicherte Kunkel ihren genetischen Fingerabdruck in allen Datenbanken. Alles war bereit für einen möglichen Abgleich mit einer gefundenen Leiche, wie die «Bild» berichtet.

Petra P. lebt

Im September 2015 erhielt Kunkel während seines Urlaubs einen Anruf von einem Kollegen mit überraschenden Neuigkeiten: Petra P. lebt. Am nächsten Tag stand er in Düsseldorf der Frau gegenüber, die er 15 Jahre lang gesucht hatte.

Petra P. hatte ihr altes Leben hinter sich gelassen und war in ein neues gestartet, während ihre Eltern verzweifelt nach ihr suchten. Sie baute sich ein neues Ich auf – 300 Kilometer entfernt von ihrem alten Zuhause in Gelsenkirchen. In Düsseldorf ging sie in der Anonymität der Grossstadt unter, mit Gelegenheitsjobs hielt sie sich über Wasser.

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Petra P. bei ihrem Interview mit «RTL». - Screenshot von «RTL»

«Ihre Eltern haben ein Vermögen ausgegeben, um sie zu finden», sagt Kunkel bei «Bild». «Sie haben sogar Vermessungsflugzeuge fliegen lassen.» Als Petra davon erfuhr, war sie fassungslos. Sie habe nicht gedacht, dass ihre Eltern überhaupt nach ihr suchen würden.

Petra P. genoss ihr Leben im Verborgenen

Petra zog mehrmals um und verschwand schliesslich in der Anonymität der Grossstadt Düsseldorf. Ihr Geheimnis wurde durch einen Zufall gelüftet: Nach einem Einbruch in Petras Wohnung verlangte die Polizei ihren Ausweis – den sie zunächst nicht vorzeigen wollte. Schliesslich zeigte sie ihren alten Reisepass und ihre wahre Identität kam ans Licht.

Kunkel traf Petra kürzlich bei den Dreharbeiten für eine Fernsehsendung wieder: «Da sagte sie mir, dass ihre Zeit als Susanne Schneider die schönste ihres Lebens war. Wäre der Einbruch nicht gewesen, hätte sie so weitergemacht.»

Petra wurde misshandelt

Doch warum verliess Petra P. ihre Familia und liess ihr altes Leben zurück? Die Frau erklärte, dass sie fünf Jahre lang misshandelt wurde.

Wer der Täter war, offenbarte sie nicht. Sie betonte jedoch, dass in ihrer Familie nicht offen geredet wurde.

Trotz einer Familienzusammenführung scheint Petra keinen Wert auf weiteren Kontakt zu legen. Kunkel ist jedoch zuversichtlich: «Sie scheint ihre Vergangenheit aufzuarbeiten».

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