Polen verstärkt Truppen an Grenze zu Belarus nach Zwischenfall

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Polen hat Belarus vorgeworfen, mit Hubschraubern in den polnischen Luftraum eingedrungen zu sein – und hat daraufhin die Zahl der Soldaten an der Grenze erhöht.

Belarus Grenze Polen
Die Grenze zu Belarus wird von der polnischen Armee streng bewacht. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Polen verstärkt die Truppen an der Grenze zu Belarus nach dem Helikopter-Zwischenfall.
  • Belarussische Hubschrauber verletzten polnischen Luftraum, Polen erhöht Soldatenzahl.
  • Der Zuzug von Wagner-Söldnern nach Belarus beunruhigt Nato-Staaten.

Zwei belarussische Hubschrauber, die in der Nähe der Grenze trainiert hätten, hätten den polnischen Luftraum verletzt, zitierte die polnische Nachrichtenagentur PAP am Dienstagabend das Verteidigungsministerium. Der Grenzübertritt habe am Dienstag in der Gegend von Bialowieza in einer sehr geringen Höhe stattgefunden, so dass er von Radarsystemen nur schwer habe erfasst werden können.

Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak habe angeordnet, die Zahl der Soldaten zu erhöhen und zusätzliche Ressourcen, darunter Kampfhubschrauber, an der Grenze bereitzustellen, wie es weiter hiess. Zahlen wurden nicht genannt. Polen habe die Nato über den Vorfall informiert.

Wagner ist in Belarus – Nato-Staaten nervös

Der Zuzug von Kämpfern der russischen Privatarmee Wagner nach Belarus sorgt in Polen und anderen Nato-Staaten für Unruhe. Die polnische Armee hatte deshalb bereits zusätzliche Truppen aus dem Westen des Landes nach Osten beordert. Am Samstag hatte sich der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki besorgt über Truppenbewegungen von Wagner-Söldner in Belarus Richtung Polen gezeigt. Damit werde die Situation an der Grenze «noch bedrohlicher». Zuvor hatte Vizeregierungschef Jaroslaw Kaczynski angekündigt, Polen werde die Grenze zu Belarus weiter befestigen. Seit 2022 sind an der etwa 400 Kilometer langen Grenze 186 Kilometer mit einem 5,5 Meter hohen Zaun versehen worden.

Truppen der Privatarmee von Söldnergruppen-Chef Jewgeni Prigoschin waren nach einem gescheiterten Aufstand gegen Moskau nach Belarus umgesiedelt worden. Die Militärführung in Minsk hatte mitgeteilt, dass die Söldner in Belarus nun auch für die Ausbildung von Soldaten zuständig seien und ihre Kampferfahrung aus dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine vermitteln sollen.

Polen befindet sich derzeit im Wahlkampfmodus, denn im Herbst wird in dem EU-Mitgliedstaat ein neues Parlament bestimmt. Vertreter der polnischen Armee sprachen angesichts der Wagner-Söldner in Belarus von einer russischen Propagandaaktion, die Unruhe stiften solle.

Kommentare

User #3870 (nicht angemeldet)

5522 Vorsicht ist die Mutter der Porzellanschuessel

User #5522 (nicht angemeldet)

Die NATO muss nicht Belarus angreifen, aber wenn Helis den Luftraum von Polen = Natogebiet überfliegen gibt es nur eine Antwort : abschiessen. Waruum tut man das nicht ? Ich habe dazu leider keine Antwort....

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