Polizei nach Drohnen Alarm in Gatwick stark in der Kritik

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Grossbritannien,

Wer ist für die Drohnenflüge am Gatwick verantwortlich – und was ist das Motiv? Der Fall bleibt mysteriös. Rund 200 Drohnen-Sichtungen wurden gemeldet.

Ein Polizist steht vor einem Haus.
Die Polizei steht nach dem Drohnen-Alarm in Gatwick stark in der Kritik. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen der Drohnen-Störaktionen am Gatwick fielen etwa 1000 Flüge aus.
  • Ein festgenommenes Paar aus der Umgebung erwiesen sich als unschuldig.

Etwa eine Woche nach den Drohnen-Störaktionen über dem Londoner Grossflughafen Gatwick scheint die Polizei bei der Suche nach den Tätern und dem Motiv im Dunkeln zu tappen. Die Ermittler stehen stark in der Kritik – auch wegen der Äusserung, es könnte sich um einen Fehlalarm handeln. Die Polizei entschuldigte sich für ihre «schlechte Kommunikation». Ein festgenommenes Paar aus der Umgebung kam wieder auf freien Fuss: Der Mann und die Frau waren unschuldig.

Wer zu Weihnachten eine Drohne geschenkt bekommen habe, sollte auf keinen Fall das Gerät in der Nähe eines Airports ausprobieren, warnten Polizei und Flugbehörden heute Mittwoch. Bei einem Verstoss drohten eine Geldbusse und eine Gefängnisstrafe bis zu fünf Jahren.

Die britische Polizei geht von etwa 200 Drohnen-Sichtungen aus, wie die britische Nachrichtenagentur PA berichtete. Die Ermittler hätten dazu schon Dutzende Aussagen – darunter auch vom Flughafenpersonal – eingeholt. Die Polizei selbst sprach öffentlich bislang nur von «zahlreichen Sichtungen», die sich auf «37 Ereignisse» beziehen.

Hinweise aus zerstörter Drohne

Neue Hinweise erhoffen sich die Ermittler von einer zerstörten Drohne, die am siebtgrössten Flughafen Europas entdeckt worden war. Die Störaktionen hatten vor etwa einer Woche begonnen.

Das festgenommene Paar war offenbar nur unter Verdacht geraten, weil der Mann begeistert von Drohnen war. «Wir fühlen uns total verletzt», sagte der 47-Jährige weinend nach seiner Freilassung. Er und seine Partnerin seien nun in ärztlicher Behandlung. Nachbarn und sein Arbeitgeber hatten ihn zuvor als absolut zuverlässig beschrieben.

Rund 1000 Flüge vielen ins Wasser

Der Airport war wegen des Drohnen-Alarms vor den Weihnachtsferien geschlossen worden; etwa 1000 Flüge mit 140'000 Passagieren fielen aus. Am Wochenende startete dann wieder der Normalbetrieb. Airport-Geschäftsführer Stewart Wingate hatte von einer «präzise geplanten Aktivität» gesprochen, die den Flughafen lahmlegen sollte.

Um in dem mysteriösen Fall weiterzukommen, gibt es für wichtige Zeugen oder Hinweisgeber eine Belohnung von insgesamt 60'000 Pfund (umgerechnet etwa 75'500 Franken): Der Flughafen Gatwick stellte 63'000 Franken in Aussicht und ein Mitglied des Parlaments 12'500 Franken.

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