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Polizei schiesst Verdächtigen in Kino-Foyer in Krefeld nieder

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Deutschland,

Ein Mann soll in Krefeld (D) drei Brände gelegt haben, dann wurde er vor einem Kino von der Polizei niedergeschossen. Identität und Motiv sind noch unklar.

Die Polizei sperrte den Bereich um das Kino ab.
Die Polizei sperrte den Bereich um das Kino ab. - Christoph Reichwein/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Polizei hat vor einem Kino im deutschen Krefeld einen Mann niedergeschossen.
  • Er soll versucht haben, mit einer Waffe und einem Molotow-Cocktail einzudringen.
  • Das Motiv und die Identität des Mannes sind noch unklar.

Im Foyer eines grossen Kinos am Hauptbahnhof in Krefeld hat die Polizei einen Verdächtigen niedergeschossen. Er sei verletzt worden, sagte ein Sprecher der Polizei in Essen. Wie schwer, das war noch unklar – ebenso die Hintergründe des Vorfalls. Andere Menschen seien nach bisherigen Erkenntnissen nicht verletzt.

Einige Kinobesucher seien Zeuge des Geschehens geworden, sagte ein Polizeisprecher am Ort des Geschehens. Die Ermittler gingen von einem Einzeltäter aus, sodass keine Gefahr mehr für die Bevölkerung bestehe, hiess es. Vor dem Vorfall soll der Verdächtige laut Polizei mehrere Brände in Bahnhofsnähe gelegt haben.

Grund für Schussabgabe unklar

Was der Mann genau in dem Kino gemacht haben soll, wollte der Sprecher zunächst nicht sagen. Unklar sei noch, warum er nach der Brandstiftung zum Kino lief – ob er dort habe eindringen wollen oder dorthin geflüchtet sei. Ebenso konnte der Sprecher nicht sagen, ob der Verdächtige bewaffnet war. «Was zu der Schussabgabe geführt hat, weiss ich bislang nicht.»

Nach WDR-Informationen wollte der Verdächtige mit einem Molotow-Cocktail und einer weiteren Waffe in das Kino und wurde im Foyer des Gebäudes von der Polizei angeschossen.

Krefeld
Sanitäter und Polizisten stehen vor dem Kino in Krefeld. - keystone

Der Vorfall sei bei der Polizei zunächst aus organisatorischen Gründen unter dem Arbeitsstichwort Anschlag geführt worden, sagte ein Polizeisprecher. Das bedeute aber nicht unbedingt, dass es sich um einen Anschlag gehandelt habe. «Komplett ausschliessen können wir das aber auch nicht, weil wir einfach die Motivlage noch nicht kennen.» Identität und Motiv des Verdächtigen waren laut Polizei noch unklar.

Der Bereich um das Kino wurde weiträumig abgesperrt. Zahlreiche Polizisten waren dort im Einsatz. Der Bahnhof selbst war nach Beobachtung eines dpa-Reporters nicht gesperrt, Menschen gingen hinein und kamen heraus. In der niederrheinischen Grossstadt Krefeld leben laut Stadt rund 236'000 Menschen.

Mutmasslich drei Brände gelegt

Der erste Notruf sei um 19.50 Uhr bei der Polizei eingegangen, berichtete der Sprecher. An drei Stellen in der Stadt habe es Brände gegeben, die mutmasslich der Verdächtige verursacht habe. Unter anderem hätten ein Fahrzeug und ein Haus in Bahnhofsnähe gebrannt. Polizeisprecher Andreas Séché sagte, kurz nach den Bränden im Stadtteil Cracau habe es die Festnahme mit Schussabgabe gegeben.

Einem unbestätigten Bericht der «Bild» zufolge soll der Verdächtige um 19.50 Uhr einen Brandsatz in das Gebäude der Bundesagentur für Arbeit geschleudert haben. Dann soll er ein vor dem Haus geparktes Auto angezündet haben und in Richtung Hauptbahnhof geflüchtet sein. Ganz in der Nähe soll zur gleichen Zeit auch noch ein Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses gebrannt haben, wie die Zeitung weiter berichtet.

Notfallseelsorge und Spurensicherung

Der Krefelder Hauptbahnhof ist gegen Mitternacht noch gesäumt von Polizeiwagen. Direkt vor dem Portal steht ein Auto mit der Aufschrift «Notfallseelsorge» mit Warnblinkanlage. Immer neue Fahrzeuge treffen ein und weisse Kleintransporter mit diversen Ruhrgebiets-Kennzeichen bahnen sich den Weg: Die Spusi, die Spurensicherung ist da.

Die Beamten sollen die Spuren des Geschehens im Kino-Foyer sichern. Doch erstmal legen sie sich Schutzwesten an. Sie unterhalten sich. «Anschlag oder nicht», ist zu hören. Es hat angefangen zu regnen. Die meisten Schaulustigen haben das Weite gesucht. Eine Frau bettelt um ein paar Cent. «Die sollen nicht so'ne Welle machen», knurrt sie.

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