Polizei untersucht nun auch die Eltern des verschwundenen Émile (2)

Redaktion
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Frankreich,

Der zweijährige Émile ist seit zehn Tagen verschwunden. Die französischen Behörden suchen weiter nach dem Jungen und nehmen nun auch die Eltern ins Visier.

Suche nach vermisstem Émile
Freiwillige suchen im südfranzösischen Alpendorf Le Vernet nach dem zweijährigen Émile. (Archiv) - afp

Das Wichtigste in Kürze

  • Émile ist seit dem 8. Juli spurlos aus einem französischen Bergdorf verschwunden.
  • Die französische Armee hat ihre grossflächige Suchaktion beendet.
  • Die Behörden suchen weiter und nehmen dabei die Eltern des Zweijährigen ins Visier.

Seit dem 8. Juli gilt der zweijährige Émile als vermisst. Der Bub ist aus dem Garten seiner Grosseltern im südfranzösischen Le Vernet spurlos verschwunden.

Trotzdem suchen die Behörden weiter – auch innerhalb der Familie. Die Haltung der Eltern des Zweijährigen hat bei den Ermittlern Skepsis ausgelöst. Vater Colomban S. und Mutter Marie S. werden nun genauer unter die Lupe genommen.

Rechtsextremer Vater

Der 26-jährige Vater von Émile ist ein ehemaliges Mitglied der ultranationalistischen Gruppierung «Action française». Zeitweise war er auch in der rechtsextremen politischen Organisation «Bastion social» aktiv, wie die Regionalzeitung «La Dépêche» weiss.

Weiter ist er Mitglied der katholisch-traditionalistischen und rechtsextremen Organisation «Chrétienté-Solidarité». Die Verwaltung der Finanzen und Kassen dieser Organisation wird von Émiles Grossvater geführt.

Wegen eines mutmasslichen Angriffs auf Personen mit Migrationshintergrund stand der Vater des Buben 2018 sogar vor dem Strafgericht. Er wurde freigesprochen.

Bei der Suchaktion nach Émile half er selber mit. Ein Freiwilliger erzählt gegenüber «La Dépêche»: «Er war sehr autoritär und erhob schnell die Stimme, um Leute zurechtzuweisen, die seiner Meinung nach nicht die richtige Einstellung hatten. Das hat alle ein wenig schockiert.»

Strenggläubige Mutter

Die Mutter des vermissten Émile, Marie, ist strenggläubig, wie der Sender «BFMTV» berichtet. Sie wuchs in einer katholischen Familie auf. Nach dem Verschwinden ihres Sohnes organisierte sie in La Bouilladisse ein Treffen zum Gebet an «die ehrwürdige Schwester Benoîte Rencurel». Am Samstagabend wurde eine Messe für den Zweijährigen gehalten.

Die Staatsanwaltschaft hat aktuell keine Hinweise auf mögliche Verbindungen zwischen der Vergangenheit des Vaters und dem Verschwinden von Émile.

Am Mittwoch hatte die französische Armee ihre grossflächige Suche nach dem Jungen eingestellt. Inzwischen ist auch der Verdacht aufgekommen, Émile könnte in eine Erntemaschine geraten sein.

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