Als er Ungarn-Präsi Orban zum Flughafen eskortierte, verunfallte ein 61-jähriger deutscher Polizist tödlich. Kurz zuvor trauerte dieser um einen Kollegen.
Stuttgart
Der Unfallort in Stuttgart: Hier ist Töff-Polizist Thomas H. von einer BMW-Fahrerin getötet worden. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Stuttgarter Polizist Thomas H. ist im Alter von 61 Jahren bei einem Unfall verstorben.
  • Kurz zuvor, nach dem Attentat in Mannheim, erwies er noch Rouven L. (†29) die letzte Ehre.
  • H. war bei der Polizei vor allem als Tuning-Experte bekannt.
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Der 61-jährige Polizist Thomas H. ist am Montag in der deutschen Stadt Stuttgart tödlich verunglückt. Er war Teil einer Eskorte für den ungarischen Präsidenten Viktor Orban.

Eine 69-jährige Frau in einem BMW übersah die Absperrung für die Kolonne und erfasste das Motorrad des Beamten. Schliesslich erlag der Mann im Spital seinen schweren Verletzungen.

Polizei Deutschland
Polizisten trauerten Anfang Juni um den erstochenen Rouven L. (†29).
Polizei Deutschland
An der Feier nahm auch Thomas H. aus Stuttgart teil.
Polizei Deutschland
Nur wenige Wochen später ist der 61-Jährige ebenfalls tot.
Polizei Deutschland
Damit verliert die deutsche Polizei, hier ein Auto mit Trauerflor, einen weiteren Beamten.
Viktor Orbán
Thomas H. war verunglückt, als er in einer Eskorte von Ungarn-Präsident Viktor Orban unterwegs war.

Wie die «Bild» nun berichtet, hat der verunfallte Thomas H. erst kürzlich noch selbst um einen toten Polizisten getrauert. Er nahm nämlich an der Trauerfeier um den in Mannheim von einem Afghanen ermordeten Rouven L. (†29) teil – diese fand Anfang Juni auf dem Stuttgarter Marktplatz statt.

Jetzt will die Polizei auch für den in der Orban-Eskorte verunglückten Mann eine Trauerfeier organisieren, heisst es.

Thomas H. war Tuning-Experte bei der Polizei

Der 61-jährige Thomas H. war 30 Jahre lang Mitglied der Motorradstaffel. Gemäss der «Bild» legte er in seiner Karriere rund 600'000 Kilometer auf dem Töff zurück. Das sind umgerechnet 15 Runden um die Erde, zirka 20'000 Mal setzte er sich demnach auf sein Motorrad.

Geht dir das Schicksal des in der Orban-Eskorte verunfallten Motorrad-Polizisten nahe?

Beruflich machte er sich vor allem als Tuning-Experte einen Namen. Illegal getunte Autos oder Töffs waren kaum vor ihm sicher, wie ein Kollege sagt: «Keiner wusste so gut Bescheid wie er. Wenn ein Fahrzeugteil nicht den Vorschriften entsprach, hat er es erkannt.»

Er setzte sich auch dafür ein, die Lärmbelastung zu senken. Die Motorräder seien deutlich lauter geworden, so seine Ansicht. Auch, weil man mit den Herstellern zu grosszügig sei. Gegenüber der «Stuttgarter Zeitung» sagte er einst: «Beim Motorradfahren sollte man die Natur geniessen – und nicht Krach machen.»

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